Montag, 29. Dezember 2014

"Baronnies provençales" sind der 51. Naturpark Frankreichs

Am 8. Dezember 2014 wurde der 51. Naturpark Frankreichs (Parc naturel régional) eingeweiht. Hierzu begab sich die französische Umweltministerin Ségolène Royal nach Vinsobres im Departement Drôme in der Region Rhône-Alpes. Der 51. Naturpark Frankreichs heißt Parc naturel régional des Baronnies provençales. 

Der neue Naturpark Baronnies provençales erstreckt sich über Gebiete beidseits der Regionen Rhône-Alpes (Departement Drôme, zwei Drittel der Fläche des Parks) und Provence-Alpes-Côte d'Azur (Departement Hautes-Alpes, ein Drittel). 86 Gemeinden haben Anteil am neuen Naturpark (davon 52 im Departement Drôme und 24 im Departement Hautes-Alpes). Die Fläche des Parks beträgt 1.560 km². 31.164 Einwohner wohnen im Naturpark. 

Samstag, 27. Dezember 2014

"Monts d’Ardèche" ist der fünfte international anerkannte Geopark Frankreichs

Das Weltnetzwerk der Geoparks (Global Geoparks Network) hat auf seiner 6. Welt-Geoparks-Konferenz (Global Geoparks Conference) vom 18.-22.09.2014 unter anderem den Geopark Monts d’Ardèche in Frankreich als Welt-Geopark (Global Geopark) anerkannt. Dies ist der fünfte Geopark Frankreichs sowie der erste Geopark Frankreichs außerhalb der Alpen, der als Welt-Geopark anerkannt worden ist.

Der Geopark Monts d’Ardèche ist bei der Fläche in etwa deckungsgleich mit dem Naturpark Parc naturel régional des Monts d'Ardèche. Der Park befindet sich in der Region Rhône-Alpes am Ostrand des Zentralmassivs sowie an der Schnittstelle zwischen dem Rhonetal und den Bergen des Zentralmassivs. Der Geopark umfasst ca. 2.200 km² Fläche mit teilweise steilen Berghängen. Die Landschaft ist charakterisiert durch Trockenmauerterrassen und Kulturen von Kastanienbäumen.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Biosphärenreservat Montseny in Katalonien vergrößert

Die Fläche des Biosphärenreservats Montseny in der spanischen Region Katalonien hat sich von 30.120 auf nunmehr 50.167 Hektar vergrößert. 

Das Internationale Koordinierungskommittee des MAB-Programms der Unesco hat auf seiner 26. Sitzung vom 10. bis 13. Juni 2014 der Vergrößerung des Biosphärenreservats Montseny zugestimmt. Mit einer Entschließung vom 17.11.2014, veröffentlicht im spanischen Gesetzblatt am 28.11.2014, hat das spanische Umweltministerium die Erweiterung des Biosphärenreservats Montseny im Rahmen des nationalen Rechts bestätigt.

Das im Jahr 1978 eingerichtete Biosphärenreservat Montseny war ein Bioshärenreservat der ersten Generation, das noch nicht die erst später mit den Sevilla-Richtlinien eingeführte Zonierung beinhaltete. Nun wurden die Kern- und Pufferzone des Biosphärenreservats erweitert. Diese Zonen sind jetzt im Einklang mit der im Jahr 2008 vorgenommenen Zonierung des Naturparks Montseny. Neu ist jetzt eine Entwicklungszone gemäß den Sevillakriterien für das Biosphärenreservat. 18 Gemeinden haben jetzt Flächenanteile am erweiterten Biosphärenreservat.


Mittwoch, 17. Dezember 2014

Wildnisgebiet Dürrenstein, Nationalpark Kalkalpen und Nationalpark Gesäuse bilden Schutzgebietsverbund

Die drei österreichischen Schutzgebiete Wildnisgebiet Dürrenstein, Nationalpark Kalkalpen und Nationalpark Gesäuse haben eine wichtige Gemeinsamkeit: In allen drei Schutzgebieten werden naturnahe Wälder sich selbst überlassen, um im Laufe der Zeit wieder zum Urwald werden zu können.

Um den Schutz von Waldwildnis und den davon abhängenden Biotopen noch besser zu gewährleisten, haben sich die drei Schutzgebiete nun zu einem Schutzgebietsverbund zusammengeschlossen. Ziel des Schutzgebietsverbunds ist es, im Gebiet zwischen den drei flächenmäßig nicht zusammenhängenden Schutzgebieten Korridore und Trittsteine zu schaffen, mit deren Hilfe sich die auf Waldwildnis angewiesenen Tier- und Pflanzenarten besser ausbreiten können.

Dieser Schutzgebietsverbund hat nun am 30.09.2014 einen ersten Erfolg verbuchen können. Es konnte zusammen mit den Steiermärkischen Landesforsten ein erster Pilottrittstein für die ökologische Vernetzung der Schutzgebiete eingerichtet werden. 16 Hektar Wald wurden aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen. Daran angrenzende 24 Hektar Wald werden zukünftig besonders schonend bewirtschaftet. Die neue Wildnisfläche befindet sich in der Steiermark südlich von Unterlaussa an der Grenze zwischen Oberösterreich und der Steiermark zwischen dem Nationalpark Kalkalpen und dem Nationalpark Gesäuse.

Samstag, 13. Dezember 2014

„Porphyrland. Steinreich in Sachsen" ist der 15. Nationale Geopark in Deutschland

Die für die Anerkennung und Zertifizierung mit dem Label "Nationaler Geopark" zuständige Geo Union (Alfred-Wegener-Stiftung) hat am 19. November 2014 den Geopark „Porphyrland. Steinreich in Sachsen" als 15. Nationalen Geopark Deutschlands anerkannt.

Der neue Nationale Geopark befindet sich, wie sein Name bereits kundtut, im Bundesland Sachsen. Das Geoparkmanagement residiert in der Stadt Grimma im Landkreis Leipzig. Themen des Geoparks sind Porphyr (vulkanische Gesteine), Kaolin (Porzellanerde), die Braunkohle und die Eiszeit. Ein Highlight des neuen Nationalen Geoparks sind die Porphyrtuffbrüche bei Rochlitz. Für Besucher stehen Geotope, Lehrpfade, Museen und Informationszentren bereit.

Der Geopark „Porphyrland. Steinreich in Sachsen" liegt südöstlich von Leipzig. Das Gebiet des Geoparks umfasst Flächen in den Landkreisen Leipzig, Nordsachsen und Mittelsachsen. Unter dem Dach des Trägervereins "Geopark Porphyrland. Steinreich in Sachsen e.V." arbeiten elf Städte und Gemeinden in einer Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zusammen.

Dienstag, 9. Dezember 2014

Naturschutzgebiet und Bannwald Reißinsel in Mannheim, Teil 2 von 2

Dies ist der zweite hintereinanderfolgene Post in diesem Blog zum Naturschutzgebiet und Bannwald Reißinsel in Mannheim. Im vorangegangenen Post gab es einige allgemeine Informationen zu dieser Wildnisoase. Im heutigen Post geht es um den Rundweg auf der Reißinsel.

Die Reißinsel ist nur von einer Stelle aus betretbar, aus Richtung Osten, vom Eingang Kuckucksinsel aus. Der Weg auf die Reißinsel führt in der Folge zunächst über eine Brücke und betritt dann die Reißinsel. Die kleine Kuckucksinsel befindet sich nördlich des Wegs.

Man erreicht schließlich eine Lichtung auf der Reißinsel, auf der sich eine Streuobstwiese befindet (keine Wildnis). Hier stößt man auf den Rundweg. Man kann nun nach rechts gehen und den Rundweg entgegen dem Uhrzeigersinn begehen. Oder man geht nach links und geht dann im Uhrzeigersinn. Der Rundweg ist praktisch nicht zu verfehlen. 

Sonntag, 7. Dezember 2014

Naturschutzgebiet und Bannwald Reißinsel in Mannheim, Teil 1 von 2

Der Raum Mannheim/Ludwigshafen ist vielen Menschen als Industriestandort bekannt. Es gibt jedoch im Süden von Mannheim sogar ein Stück Wildnis, wie es kaum eine andere Großstadt in Deutschland zu bieten hat. 

Die Reißinsel befindet sich am Rhein bei der Rheinschlinge bei Mannheim-Neckerau nur wenige Kilometer südlich des Mannheimer Stadtzentrums. Die Insel ist ein Überbleibsel der Rheinaue, wie sie vor der Begradigung und Schiffbarmachung des Rheins ausgesehen hat. Im heutigen Post in diesem Blog geht es um die Reißinsel und ihren Schutz. Im folgenden Post machen wir dann einen Spaziergang über die Reißinsel.

Im Jahr 1881 erwarb der Mannheimer Bankier Generalkonsul Carl Reiß die Aueninsel, die heute seinen Namen trägt. Reiß wollte auf dem damals Faseneninsel genannten Gebiet eine Ziegelei errichten. Schnell erkannte Reiß jedoch den natürlichen Wert der Insel. Im Jahr 1885 löste Reiß seinen Geschäftspartner aus und entschloss sich, die ihm gehörende Insel zu schützen.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

In Thüringen sollen 5 Prozent der Waldfläche aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden

Der zwischen den Parteien Die Linke, SPD und Bündnis 90/Grüne ausgehandelte Koalitionsvertrag für die Bildung einer neuen Landesregierung in Thüringen beinhaltet ambitionierte Ziele für mehr Wildnis in diesem Bundesland. So sollen fünf Prozent der Waldfläche von Thüringen (25.000 Hektar) aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden.

Zur Absicherung dieses Ziels sollen mindestens drei großflächige Waldgebiete nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt werden. Dies sind voraussichtlich Gebiete im Bereich Vessertal (südlicher Thüringer Wald), Wartburg-Inselsberg (nördlicher Thüringer Wald) und Hainleite/Possen (nordöstliches Thüringer Becken). Auf die Anrechnung weiterer sehr kleiner Flächen wird verzichtet.

Zudem wird die Ausweisung eines länderübergreifenden Biosphärenreservats im Südharz zusammen mit den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt angestrebt. Dadurch sollen die weltweit einzigartigen Gipskarstlebensräume besser geschützt werden. Im Vorfeld der Ausweisung des neuen Biosphärenreservats soll der Naturpark Südharz in öffentliche Trägerschaft überführt werden.

Die Hohe Schrecke (Erhebung im nordöstlichen Thüringer Becken) soll naturschutzfachlich weiterentwickelt werden. Im Rahmen eines Naturschutzgroßprojektes ist dort bereits eine große Waldfläche aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen worden. Die forstlich nutzbaren Flächen des WGT-Sondervermögens (Liegenschaften der Westgruppen der Truppen) in der Hohen Schrecke sollen für Zwecke des Naturschutzes gesichert werden. 

Siehe auch:
Thüringen will 25.000 Hektar Waldwildnis bis zum Jahr 2022 ausweisen im Post vom 24.01.2013 in diesem Blog
387 Hektar neue Waldwildnis in Thüringen im Post vom 15.10.2011
Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald soll vergrößert werden im Post vom 04.12.2010