Donnerstag, 29. September 2016

Tejo/Tajo - neues Biosphärenreservat in Portugal und Spanien

Bei der 28. Sitzung des Internationalen Koordinierungsrats des MAB-Programms der Unesco vom 18. bis 19. März 2016 in Lima wurde das staatenübergreifende neue Biosphärenreservat Tejo/Tajo in Portugal und Spanien anerkannt. 

Das "Tejo/Tajo International Transboundary Biosphere Reserve" befindet sich im Westen der Iberischen Halbinsel beidseits der portugiesisch-spanischen Grenze. Der Fluss Tajo (spanisch) bzw. Tejo (portugiesisch) bildet die Hauptachse des Gebiets. Der Tajo/Tejo ist mit 1.007 Kilometern der längste Fluss der Iberischen Halbinsel.

Das neue Biosphärenreservat ist durch ein scharfes Relief und relativ niedrige Höhenlagen gekennzeichnet. Die Vegetation besteht über weite Strecken aus Korkeichen und Gestrüpp. Dazu kommen kultivierte Gebiete und Weideland. Die Fauna ist typisch mediterran und umfasst viele seltene Arten. Darunter sind der Kaiseradler, der Schwarzstorch, der Mönchsgeier und der Otter. Weide- und Forstwirtschaft bildet die Haupteinkommensquelle für die relativ wenigen Einwohner (ca. 60.000) des Gebiets.

Sonntag, 25. September 2016

Naturschutzgebiet Aggenstein in den Allgäuer Alpen

Das Naturschutzgebiet Aggenstein befindet sich in den Allgäuer Alpen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Das Naturschutzgebiet hat eine Fläche von 87 Hektar. Es umfasst die Nordwand und die Nordhänge des Aggenstein, einem markanten Kalkberg bei Pfronten im Allgäu. Die Südgrenze des Naturschutzgebiets verläuft über den Berggrat und ist identisch mit der deutsch-österreichischen Grenze.

Das Naturschutzgebiet Aggenstein befindet sich im Landkreis Ostallgäu in der Gemeinde Pfronten und im Naturraum Vilser Gebirge. Das Naturschutzgebiet wurde am 07.12.1964 verordnet (Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 18/1964 vom 28. Dezember 1964). Es gehört somit zu den ältesten Naturschutzgebieten der Allgäuer Alpen. Geschützt wird ein Ausschnitt der Kalkalpen mit ihrer charakteristischen Flora.

Die Schutzgebietsverordnung unterbindet Änderungen der Bodengestalt, die Neuanlage von Wegen und Bauten, die Errichtung von Drahtleitungen, die Einbringung standortfremder Tiere und Pflanzen sowie die Veränderung natürlicher Wasserläufe und -flächen. Die herkömmliche ordnungsgemäße forstwirtschaftliche Bodennutzung sowie die rechtmäßige Ausübung der Jagd bleiben jedoch erlaubt. Über die Beweidung finden sich in der Verordnung keine Angaben.

Im Jahr 2016 macht das Schutzgebiet einen weitgehend guten und natürlichen Eindruck. Unmittelbar angrenzend an das Schutzgebiet ist Weideland. Es ist nicht ganz klar, inwieweit die Beweidung auch in das Naturschutzgebiet hineinreicht.

Mittwoch, 21. September 2016

Isenthaler Wildheulandschaft ist Schweizer Landschaft des Jahres 2016

Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz zeichnet seit dem Jahr 2011 jedes Jahr eine Landschaft des Jahres aus. Im Jahr 2016 ging die Auszeichnung an die Isenthaler Wildheulandschaft. Diese Landschaft befindet sich im Kanton Uri unmittelbar westlich des Urner Sees, eines Arms des Vierwaldstätter Sees. Die Gemeinde Isenthal hat ca. 500 Einwohner. Der Ort liegt auf einer Höhe von 780 m ü NN. In unmittelbarer Nähe erreichen die Alpengipfel Höhen von bis zu 2.900 m ü NN. Das führt zu zum Teil extrem steilen Talflanken.

Konkret geht der Preis an die Isenthaler Wildheuer für Ihr sportliches Wirtschaften in einer vertikalen Kulturlandschaft. Die Preisverleihung fand am 13.08.2016 statt. Das Wildheuen ist eine heute nur noch selten praktizierte Nutzungsform der Berglandwirtschaft. Vermutlich ist die Nutzungsform des Wildheuens weltweit nur in den Alpen anzutreffen. Als Wildheuen bezeichnet man den Schnitt von ungedüngten Bergwiesen in steilsten Lagen ab 50 Prozent Hangneigung, in denen eine Alpung nicht mehr möglich ist. Die Wildheumatten grenzen meist direkt an das unbewirtschaftete Hochgebirge.

Samstag, 17. September 2016

Lechfall und Klamm bei Füssen - einer der 100 schönsten Geotope Bayerns

Unter Tausenden Geotopen in Bayern hat das Bayerische Landesamt für Umwelt die 100 schönsten Geotope ausgewählt. Kriterien für die Auswahl waren Schönheit, Seltenheit, Eigenart und wissenschaftlicher Wert. Die 100 schönsten Geotope sollen zudem für die Öffentlichkeit leicht zugänglich sein. An allen 100 Standorten sind Informationstafeln aufgestellt worden. Zudem gibt es für diese Geotope jeweils ein Faltblatt. Der Projektsabschluss war im Jahr 2011.

Das Geotop mit der Ordnungsnummer 8 heißt "Lechfall und Klamm bei Füssen". Gemäß der Geotopbeschreibung ist dies ein im bayerischen Alpenraum einmaliges Naturdenkmal. Der Lech stürzt sich hier über fünf Stufen zwölf Meter in die Tiefe. Unterhalb des Lechfalls fließt der Lech durch eine Schlucht. Diese Schlucht ist die einzige im bayerischen Alpenraum, durch die der Lech noch frei fließen kann.

Dienstag, 13. September 2016

Französischer Nationalpark Port-Cros beträchtlich vergrößert

Mit einer Verordnung des Präfekten der Region Provence-Alpes-Côte d´Azur vom 01.07.2016 wurde der französische Nationalpark Port-Cros beträchtlich vergrößert. Der Nationalpark umfasst nun eine Umgebungszone, wie es das Gesetz über die französischen Nationalparks vom 14.04.2006 vorsieht. Die französischen Nationalparks sind gemäß dem Gesetz gegliedert in eine Kernzone (Zone coeur) und in eine Umgebungszone (Aire d´adhésion). Bisher fehlte beim Nationalpark Port-Cros die Umgebungszone. 

Der Nationalpark Port-Cros hat nun eine Fläche von 11.191 Hektar. Der Park umfasst einige Inseln und jetzt auch Teile des Festlands an der Mittelmeerküste am Westende der Côte d'Azur. In den Gemeinden, die Teile ihres Gebiets in die neue Umgebungszone einbringen, leben ca. 99.000 Einwohner. Die Kernzone des Parks, die bisher den gesamten Nationalpark ausgemacht hat, umfasst 1.700 Hektar Landfläche und 2.900 Hektar Meeresfläche. 

An der Umgebunszone sind die folgenden Gemeinden des Département Var in der Region Provence-Côte d’Azur beteiligt:
La Garde, 26.200 Einwohner, Parkfläche 384 Hektar 
Le Pradet, 11.214 Einwohner, Parkfläche 450 Hektar
Hyères, 55.135 Einwohner, Parkfläche 7.764 Hektar
La Croix-Valmer, 3.373 Einwohner, Parkfläche 2.147 Hektar
Ramatuelle, 2.296 Einwohner, Parkfläche 446 Hektar.

Damit ist es nicht gelungen, alle in Frage kommenden Gemeinden in die Umgebungszone des Nationalparks Port Cros zu bekommen. Die französischen Gemeinden zeigen oft Vorbehalte, was die Ausweisung einer Umgebungszone für bereits bestehende Nationalparks betrifft. So entsteht teilweise ein Flickenteppich beim neuen Zuschnitt der französischen Nationalparks.    


Freitag, 9. September 2016

"Cap Corse et l`Agriate" auf Korsika ist Frankreichs achter Meeresnaturpark (Parc naturel marin)

Am 15. Juli 2016 hat die französische Umweltministerin Ségolène Royal die Verordnung zur Gründung des neuen Meeres-Naturparks "Parc naturel marin du cap Corse et de l´Agriate" unterzeichnet. Das neue Schutzgebiet ist mit einer Fläche von 6.830 km² der größte Meeresschutzpark (Parc naturel marin) Frankreichs (ohne die Überseegebiete) sowie der achte Meeresnaturpark des Landes.

Mit dem neuen Parc naturel marin unterstreicht die Insel Korsika ihre Führungsrolle beim Naturschutz zu Wasser und auf dem Land innerhalb Frankreichs. Bis zum Jahr 2020 sollen 15 Prozent der Gewässer um Korsika geschützt sein. 20 Prozent der Gewässer um die Insel sollen gemäß nationaler Schutzgebietskategorien geschützt sein. 10 Prozent sollen einen internationalen Schutzstatus erhalten.

Montag, 5. September 2016

Weißrussland meldet sechs neue Ramsar-Gebiete, Gesamtzahl jetzt 26

Weißrussland hat Anfang Juli 2016 sechs neue Ramsar-Gebiete an das Sekretariat für das Ramsar-Abkommen (das internationale Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete) gemeldet. Die Gesamtzahl der Ramsar-Gebiete in Weißrussland steigt damit auf 26. Die Ramsar-Gebiete Weißrusslands bedecken nun eine Fläche von 760.000 Hektar.

Die neu gemeldeten Ramsar-Gebiete umfassen wichtige Flussebenen mit Sümpfen und Mooren, die sich in weitgehend natürlichem Zustand befinden sowie seltene Pflanzen- und Tierarten beherbergen. 

Dies sind die sechs neuen Ramsar-Gebiete:

Donnerstag, 1. September 2016

Hümmling ist der 14. Naturpark Niedersachsens

Gemäß der Pressemitteilung 167/2016 des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz wurde am 10.08.2016 die Anerkennung des neuen Naturparks Hümmling in Sögel im Landkreis Emsland gefeiert. Dies ist der 14. Naturpark des Bundeslandes Niedersachsen. Der Hümmling wurde bereits am 25.09.2015 als Naturpark anerkannt. Die offizielle Gründung wurde am 10.08.2016 gefeiert.

Der neue Naturpark umfasst eine Fläche von ca. 58.000 Hektar. 42 Prozent des Gebiets sind Landschafts- und Naturschutzgebiete. Der Hümmling ist geprägt von Buchenwäldern, Birkenhainen, Moor- und Torfflächen, extensiven Grünlandbereichen, Flussauen, Trockengebieten und Heiden mit einer jahrtausendealten Megalithkultur aus der Jungsteinzeit- und Bronzezeit.

Der Naturpark Hümmling befindet sich im nordöstlichen Emsland. Die Höhenlage ist von 0 bis 73 m ü NN. 16 Prozent der Fläche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 26 Prozent sind Landschaftsschutzgebiet. Es gibt 400 Kilometer Radwege und 140 Kilometer Wanderwege.

Vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg sind noch zwei Klagen anhängig, die sich gegen die Verordnung des Landschaftsschutzgebiets "Waldgebiete auf dem Hümmling" richten. Dieses Landschaftsschutzgebiet war eine Voraussetzung für die Einrichtung des Naturparks.