Samstag, 28. September 2013

Wisente im Rothaargebirge ausgewildert

Im April 2013 wurde eine achtköpfige Wisentgruppe bei Bad Berleburg im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen in die Freiheit entlassen. Dies ist das erste Auswilderungsprojekt des Wisents in Deutschland.

Der Wisent wird auch Europäischer Bison genannt. Er ist zur Zeit das größte Landsäugetier Europas. Die Tiere sind eine Rinderart. Während der Wisent noch bis ins Mittelalter relativ häufig in Europa anzutreffen war, wurde in den 1920er-Jahren der letzte freilebende Wisent erschossen. Ab diesem Zeitpunkt gab es Wisente nur noch in Zoos.

Im Jahr 1952 gab es eine erste Auswilderung im Gebiet des heutigen polnisch-weißrussischen Nationalparks Bialowieza. Nun sind auch in Deutschland Wisente ausgewildert worden. Zunächst wurde eine achtköpfige Herde in die Wälder des Rothaargebirges entlassen. Als Ergänzung zu dieser Auswilderung gibt es die sogenannte Wisent-Wildnis am Rothaarsteig. In diesem 20 Hektar großen, umzäunten Gelände werden weitere sechs Wisente gehalten. Im Gegensatz zu den acht Wisenten, die in dem über 10.000 Hektar großen Auswilderungsgebiet des Rothaargebirges kaum zu sehen sind, können die Wisente in der Wisent-Wildnis von den Besuchern beobachtet werden.

Montag, 23. September 2013

UNESCO ist nicht zufrieden mit dem Zustand des Weltnaturerbes "Buchenwälder"

Die UNESCO-Weltnaturerbestätte "Buchenurwälder der Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland" ist eine sogenannte serielle Naturerbestätte. Diese Weltnaturerbestätte besteht aus Flächen in Deutschland, der Slowakei und der Ukraine.

Auf seiner Sitzung im Juni 2013 in Phnom Pengh hat sich das UNESCO-Welterbekommittee unzufrieden mit dem Zustand der Welterbestätte Buchenurwälder vor allem in der Slowakei gezeigt.

Die UNESCO zeigt sich besorgt über den Bedrohungsgrad des Welterbes und über das Fehlen eines Managementplans, der diesen Bedrohungen entgegenwirken könnte. Die Slowakei wurde aufgefordert, für das dortige Teilgebiet des Weltnaturerbes Buchenwälder einen Managementplan zu entwickeln, der Bedrohungen des Naturerbes unterbindet. Dieser Managementplan wird nicht nur von der UNESCO, sondern auch vom Europarat gefordert.


Samstag, 21. September 2013

Die Soiernseen im bayerischen Naturschutzgebiet "Karwendel und Karwendelvorgebirge"

Das Naturschutzgebiet Karwendel und Karwendelvorgebirge gehört mit einer Fläche von 19.347 Hektar zu den größten Naturschutzgebieten Bayerns. Es umfasst praktisch den gesamten bayerischen Anteil des Karwendelgebirges.

Auch der (größere) Tiroler Anteil am Karwendel ist mit dem Naturpark Karwendel fast vollständig geschützt. Der Naturpark Karwendel besteht aus einer Anzahl an Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und Ruhegebieten.

Das Karwendel ist freilich kein Nationalpark. So gibt es in Teilen Almwirtschaft. Und auch forstwirtschaftliche Aktivitäten mit den unschönen Begleiterscheinungen breiter Forststraßen sind zu finden. Verglichen mit manchen anderen Gebirgsgruppen der Alpen macht das Karwendel jedoch einen fast unberührten, geheimnisvollen und ursprünglichen Eindruck. 

Zum bayerischen Teil des Karwendelgebirges gehört auch die Soierngruppe, eine hufeisenförmig angeordnete Berggruppe am Nordwestrand des Gebirges. Sie gipfelt in der Soiernspitze in einer Höhe von 2.257 m ü NN. Als Besonderheit weist die Soierngruppe mehrere Hochgebirgsseen auf. Dies ist im ansonsten eher trockenen Kalkgebirge des Karwendel eine Seltenheit. 

Dienstag, 17. September 2013

Größter Flächenzuwachs bei der NABU-Stiftung im Jahr 2012

Im Jahr 2012 gab es bei der NABU-Stiftung den größten Flächenzuwachs in der Geschichte der Stiftung. Das stellt der Jahresbericht 2012 der NABU-Stiftung fest, der im September 2013 erschienen ist. Im Jahr 2012 konnte die NABU-Stiftung zudem den zehnten Geburtstag feiern.

Im Jahr 2012 gab es bei der NABU-Stiftung einen Flächenzugang von 2.875,1 Hektar und einen Flächenabgang von 10,7 Hektar. Die Stiftungsfläche wuchs von 11.454,5 Hektar auf 14.319 Hektar.

Insgesamt gingen 59 Gebiete in den Besitz der Stiftung über. Das flächengrößte dieser Gebiete ist eine Fläche im Peenetal von Anklam bis Verchen in Mecklenburg-Vorpommern mit 860 Hektar.

Der größte Teil der Flächen kommt aus dem sogenannten Nationalen Naturerbe. Das sind Flächen im Bundesbesitz, die für ihre ursprünglichen Aufgaben nicht mehr benötigt werden und die vom Bund unentgeltlich an verschiedene Naturschutzorganisationen übertragen werden. Es gab jedoch auch einen großen Flächenankauf von 470 Hektar mittels Spendengelder im Naturschutzgebiet Salziger See bei Eisleben. 

naturerbe.nabu.de   

Donnerstag, 12. September 2013

Vom Lünersee zur Schesaplana

Die Schesaplana ist mit einer Höhe von 2.964 m ü NN der höchste Berg des Rätikon. Der Rätikon ist eine Gebirgsgruppe der Zentralen Ostalpen. Über den Gipfel der Schesaplana verläuft die Grenze zwischen Österreich (Bundesland Vorarlberg) und der Schweiz (Kanton Graubünden).

Östlich unterhalb der Schesaplana befindet sich der Lünersee. Dieser See wird für die Nutzung der Wasserkraft aufgestaut. Bereits vor seinem Aufstau war der Lünersee jedoch der größe Hochalpensee der Ostalpen. Das Gebiet zwischen dem Gipfel der Schesaplana, dem Lünersee und dem benachbarten Rellstal ist in Vorarlberg als sogenannter geschützter Landschaftsteil ausgewiesen. Dies ist ein relativ schwacher Gebietsschutz, in etwa einem Landschaftsschutzgebiet vergleichbar. Der umfangreichen Nutzung der Wasserkraft mit Überleitungsstollen und dem Aufstau eines Hochgebirgssees hat dieser geschützte Landschaftsteil genauso wenig etwas entgegenzusetzen wie der Alm- und Forstwirtschaft.

Der geschützte Landschaftsteil "Rellstal und Lünerseegebiet" wurde im Jahr 1966 verordnet. Die Fläche des Gebiets ist ca. 3.328 Hektar groß. Der einfachste Anstieg zur Schesaplana beginnt bei der Staumauer des Lünersees mit der Douglashütte, einer Alpenvereinshütte und führt durch das Schutzgebiet hindurch.

Dienstag, 10. September 2013

In der EU gibt es bereits 26.444 Natura 2000-Gebiete

Die EU gibt in jedem Jahr eine Übersicht über die Natura 2000-Gebiete, das sogenannte Natura 2000-Barometer, heraus. Gemäß dem Natura 2000-Barometer mit Stand 2013 gibt es in der EU jetzt insgesamt 26.444 Natura 2000-Gebiete. Die meisten Natura 2000-Gebiete, nämlich 5.264, hat Deutschland, gefolgt von Schweden mit 4.071 Gebieten und Italien mit 2.576 Gebieten. 

Die Gesamtfläche der Natura 2000-Gebiete umfasst 1.009.930,26 km². Bei der Fläche liegt Spanien vorn mit 147.918,44 km², gefolgt von Frankreich mit 110.699,51 km² und dem Vereinigten Königreich mit 94.840,59 km². Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass Deutschland zwar sehr viele Natura 2000-Gebiete hat, wogegen diese Gebiete aber im Durchschnitt relativ klein sind.

Sonntag, 8. September 2013

Naturschutzgebiet Wutachflühen in Südbaden


Große Bereiche des Wutachtals im südwestlichen Baden-Württemberg sind Naturschutzgebiet (NSG Wutachtal und NSG Wutachflühen). Die Wutach gehört zu den interessantesten Flüssen Deutschlands. Hier zeigt sich Erd- und Flussgeschichte so deutlich wie bei kaum einem anderen Flussverlauf.

Das Gebiet am Südostrand des Schwarzwalds, durch das heute die Wutach fließ, wurde vor etwas über 10.000 Jahren noch von der Donau entwässert. Mit dem Einbruch des Oberrheingrabens zwischen Basel und Mainz/Wiesbaden im Tertiär (der zweitgrößte Grabenbruch der Erde) erhielt jedoch der Rhein gegenüber der Donau die immer besseren Karten. Der Rhein fließt im Oberrheingraben in einer Höhe von 250 bis 150 Meter ü NN. Die Donau dagegen fließt im Bereich des Ostrands des Schwarzwalds auf einer Höhe von 700 m ü NN.

Der Rhein bildet damit eine wesentlich tiefere Erosionsbasis als die Donau. Die Seitenflüsse des Rheins müssen eine größere Höhendifferenz überwinden als die Seitenflüsse zur Donau. Damit haben die Seitenflüsse des Rheins eine größere Reliefenergie und können sich schneller eintiefen.Das gilt auch für die Wutach, die in Richtung Süden zum Hochrhein fließt. Am Ende der letzten Eiszeit hat sich die Wutach soweit eingetieft, dass der Fluss den vom Feldberg im Schwarzwald kommenden Zufluss der Donau (Feldberg-Donau) erreicht und in Richtung Süden umgelenkt hat.

Das Naturschutzgebiet Wutachflühen befindet sich unterhalb des Wutachknicks bei Achdorf, der Stelle, wo die Wutach die vom Feldberg her kommende Donau abgelenkt hat. Das 374 Hektar große Naturschutzgebiet wurde im Jahr 1979 ausgewiesen.