Samstag, 28. April 2012

Europadiplom für Italien`s Abruzzen-Nationalpark soll verlängert werden

Der Europarat will das Europadiplom für den italienischen Abruzzen-Nationalpark im Jahr 2012 für die Dauer von 10 Jahren verlängern. Die Grundlage dafür bildet ein Expertenbericht, der auf den Internetseiten des Europarats eingesehen werden kann.

Der volle italienische Name des Parks ist seit dem Jahr 2001 "Parco nazionale d`Abruzzo, Lazio e Molise". Der Name des Parks weist darauf hin, dass sich das Gebiet des Parks über drei Regionen Italien`s erstreckt. Drei Viertel des Parks befinden sich in der Region Abruzzen. Mit einer Einweihung im Jahr 1922 ist der Abruzzen-Nationalpark der zweitälteste Nationalpark Italiens. Das Europadiplom wurde dem Nationalpark zum ersten Mal im Jahr 1967 verliehen. Seitdem wurde es regelmäßig um fünf Jahre verlängert, zuletzt 2007. Eine Änderung im Regelwerk zum Europadiplom sieht ab jetzt eine Verlängerung jeweils um 10 Jahre vor.


Donnerstag, 26. April 2012

Die Calanques bei Marseille sind der zehnte Nationalpark Frankreichs

Der Premierminister von Frankreich hat am 18. April 2012 die Verordnung zur Schaffung des Nationalparks Calanques (Parc national des Calanques) unterzeichnet. Damit ist nach jahrelanger Vorbereitungszeit jetzt der zehnte Nationalpark Frankreichs Wirklichkeit geworden.

Die Calanques sind eine buchtenreiche mediterrane Felsenlandschaft unmittelbar östlich der Millionenstadt Marseille an der Mittelmeerküste in der Region Provence Alpes Cote d`Azur und im Departement Bouches du Rhone. Dies ist wohl der einer Großstadt nächstgelegene Nationalpark Europas. Das Gebiet ist teilweise einem großen Druck durch Tourismus und Freizeitnutzung ausgesetzt. Der neue Nationalpark Calanques ist vor allem ein Meeresnationalpark. Er ist ein Teil der nationalen Strategie Frankreichs, zukünftig mehr Meeresschutzgebiete auszuweisen.

Die Kernzone des Nationalparks besteht aus einer Fläche auf dem Festland mit einer Größe von 8.300 Hektar und einer viel größeren Meeresfläche mit 43.500 Hektar. Gemäß dem französischen Nationalparkgesetz müssen alle Nationalparks neben der Kernzone auch eine Pufferzone aufweisen (Aire d`adhesion). Die Pufferzone auf dem Festland ist 8.300 Hektar groß. Die im Meer gelegene Pufferzone wird Aire Maritime Adjacente genannt. Sie ist 130.800 Hektar groß.

Dies sind die zehn Nationalparks in Frankreich:
Calanque, Cevennes, Ecrins, Guadeloupe, Guyane, La Reunion, Mercantour, Port-Cros, Pyrenees, Vanoise.

In Frankreich sind zur Zeit zwei weitere Nationalparks in konkreter Planung, ein Laubwald-Nationalpark (voraussichtlich in der Bourgogne) und ein Feuchtgebiets-Nationalpark.       

Dienstag, 24. April 2012

48. Naturpark Frankreichs in den Voralpen bei der Cote d`Azur

Mit einer Verordnung, die am 30 März 2012 im Gesetzblatt veröffentlicht worden ist, wurde in Frankreich der neue Naturpark (Parc Naturel Regional) Prealpes d`Azur geschaffen. Dies ist der 48. Naturpark Frankreichs.

Der neue Naturpark befindet sich in der Region Provence Alpes Cote d`Azur und dort im Departement Alpes Maritimes. Er umfasst eine Fläche von 89.000 Hektar. 45 Kommunen mit insgesamt 31.300 Einwohnern haben Anteil am Naturpark. Der neue Naturpark Prealpes d`Azur ist der sechste Naturpark der Region Provence Alpes Cote d`Azur. Die anderen fünf Naturparks sind: Alpilles, Camargue, Queyras, Luberon und Verdon.

Die Außengrenze des neuen Naturparks Prealpes d`Azur befindet sich nur ca. 10 Kilometer von der Küste des Mittelmeers entfernt. Der Park befindet sich unmittelbar westlich des Vartals. Der Fluss Var mündet beim Flughafen von Nizza ins Mittelmeer. Die Berge erheben sich im Park bis zu einer Höhe von 1705 Metern ü NN.  

  

Sonntag, 22. April 2012

Le Chablais wird der vierte Geopark Frankreichs

Im März 2012 hat das weltweite Netzwerk der Geoparks unter dem Dach der Unesco (Global Geopark Network) das Gebiet Le Chablais als vierten Geopark Frankreichs anerkannt. Le Chablais ist damit auch automatisch Mitglied im europäischen Netzwerk der Geoparks.

Le Chablais befindet sich in der Region Rhone-Alpes. Es erstreckt sich zwischen dem Genfer See im Norden und dem Mont Blanc im Süden. Im Chablais kann man beispielhaft die Alpenfaltung beobachten und eine geologische Geschichte von 250 Millionen Jahren zurückverfolgen. Zudem gibt es im Gebiet viele Überbleibsel der letzten Eiszeit. Das Gebiet ist seenreich und durch große unterirdische Wasservorkommen gekennzeichnet. Dies zeigt sich auch in mehreren bekannten Mineralwasserabfüllungen.

Freitag, 20. April 2012

Schottland kartiert Wildnisgebiete

Die schottische Naturschutzbehörde Scottish Natural Heritage hat im Februar 2012 bekanntgegeben, dass sie eine erste Kartierung der Wildnisgebiete Schottlands abgeschlossen hat. Ob es sich hierbei um denselben Wildnisbegriff handelt, wie ihn die EU gerade dabei ist zu definieren (siehe den Post vom 18.04.2012), sei einmal dahingestellt.

Schottland ist nach eigenen Angaben der erste Staat im Vereinigten Königreich, der die Wildnisgebiete systematisch kartiert. Hierbei geht es vor allem auch darum, die außerhalb der Schutzgebietskategorien Nationalpark und Scenic Area vorhandenen Wildnisflächen zu identifizieren. Die erstellten Karten sollen unter anderem auch den Behörden helfen, die Wildnisgebiete besser in ihre raumwirksamen Planungen miteinzubeziehen. Ziel ist, dass die Gebiete mit hoher Wildnisqualität identifiziert werden. Das deckt sich mit der Politik der schottischen Regierung, die alle Gebiete mit Wildnischarakter schützen will.

Mittwoch, 18. April 2012

EU bringt das Thema Wildnis voran

Wildnis auch im relativ dichtbesiedelten Europa, das muss kein Widerspruch sein. Die EU hat sich des Themas Wildnis angenommen. Die europäischen Mühlen mahlen zwar bisweilen langsam, aber sie mahlen. Bereits im Jahr 2009 hat sich das europäische Parlament mit 538 zu 19 Stimmen für die Einrichtung von Wildnisgebieten in Europa ausgesprochen. In der Zwischenzeit wurden auf Beamtenebene wichtige Vorbereitungen für die zukünftige Schutzgebietskategorie des Wildnisgebiets in der EU geleistet. 

Auf einem Forum im EU-Parlament am 31.01.2012 und auf einer Sitzung der europäischen Arbeitsgruppe Wildnis am 11.04.2012 wurde nun über den aktuellen Stand in Sachen Wildnis in der EU informiert sowie das weitere Vorgehen abgestimmt.

Montag, 16. April 2012

Französische Region Aquitaine weist ihre ersten beiden Ramsar-Gebiete aus

Frankreich hat bisher bereits 38 Ramsar-Gebiete entsprechend dem internationalen Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete ausgewiesen. Einen weißen Fleck auf der Karte der Ramsar-Gebiete bildete bisher allerdings die französische Region Aquitaine. Dabei ist diese Region für Ramsar-Gebiete geradezu prädestiniert. Denn sie befindet sich im Südwesten Frankreichs und grenzt über eine lange Strecke an den Atlantik.

Das Sekretariat der Ramsar-Konvention teilt nun mit, dass die Region Aquitaine Anfang 2012 zwei neue Ramsar-Gebiete ausgewiesen hat. Damit erhöht sich die Zahl der französischen Ramsar-Gebiete auf 40.

Freitag, 13. April 2012

Europarat sieht Lücken im Netzwerk der Europadiplom-Schutzgebiete

In einer für den Europarat durchgeführten Untersuchung (Future of the European Diploma for protected areas, state of the network, analysis of the different types of habitats and biogeographic regions already represented and proposals for developing the network into the future, verfasst von Marc Roekaerts, Straßburg, 15.01.2012) wird die Schlussfolgerung gezogen, dass das Netzwerk der Schutzgebiete, die mit dem Europadiplom des Europarats ausgezeichnet worden sind, Lücken aufweist. Diese Lücken sollen in den kommenden Jahren mit Nachdruck geschlossen werden.

Mittwoch, 11. April 2012

Meeresschutzgebiete im Rahmen der OSPAR-Konvention

Die OSPAR-Konvention ist ein zwischenstaatlicher Vertrag, der den Schutz der Meeresfläche des Nordostatlantiks einschließlich der Nordsee regelt. Eines der Elemente zum Schutz des Nordostatlantiks ist die Ausweisung von Meeresschutzgebieten (Marine Protected Areas, MPA). OSPAR bezieht sich auf die beiden Vorgänger-Konventionen, die Konvention von Oslo und die Konvention von Paris. Die Unterzeichnung der OSPAR-Konvention war ab dem Jahr 1992 möglich. Die Konvention trat im Jahr 1998 in Kraft. 

Die folgenden Staaten sind Signatarstaaten des OSPAR-Konvention: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Island, Luxemburg, Norwegen, Niederlande, Portugal, Schweden und die Schweiz. Angenommen wurde die Konvention auch von der Europäischen Union sowie von Spanien. Finnland hat keinen direkten Anteil am Nordostatlantik, ist jedoch indirekt über die Ostsee mit dem Nordatlantik verbunden. Auch Luxemburg und die Schweiz sind nur indirekt über den Rhein mit dem Nordostatlantik verbunden.

Die Ausweisung von Meeresschutzgebieten unter der OSPAR-Konvention ist die Aufgabe aller Signatarstaaten mit direktem Anteil am Nordostatlantik (ohne Finnland, Luxemburg und die Schweiz). Zudem gibt es einige Meeresschutzgebiete, die außerhalb der nationalen Gesetzgebung liegen (sogenannte ABNJ-Gebiete, Areas beyond National Jurisdiction). 

Sonntag, 8. April 2012

Die Felsen von Garcia (Roques de Garcia) in Teneriffa`s Teide-Nationalpark


Der 18.990 Hektar große Nationalpark Teide auf der Kanareninsel Teneriffa ist der meistbesuchte Nationalpark Spaniens und einer der meistbesuchten Nationalparks der Welt. Der Nationalpark umfasst unter anderem den Vulkangipfel des Teide, den mit einer Höhe von 3.718 Meter ü NN höchsten Berg Spaniens und die höchste Erhebung jeglicher Landmasse innerhalb des Atlantik.

In den letzten Jahren wurde viel für die Besucher des Nationalparks getan. Und so erwarten den Besucher heute ca. zwei Dutzend hervorragend instandgehaltene und beschilderte Wanderwege. Einer dieser Wege ist der Rundweg um die Roques de Garcia.

Die Roques de Garcia sind Erosionsreste älterer Lavaschichten. Die mehr als ein Dutzend Felsen und Türme zeichnen sich durch eine große Formenvielfalt aus. Die Roques de Garcia befinden sich in den sogenannte Canadas. Die Canadas sind ein riesiger Erosionskrater direkt neben dem Teide, viel älter als der Vulkan Teide.  

Mittwoch, 4. April 2012

Dänemark erklärt 12. Ramsar-Gebiet auf Grönland

Dänemark hat im Februar 2012 das 12. Ramsar-Gebiet auf der Insel Grönland erklärt. Das Gebiet Örsted Dal, Pingel Dal und Enhjörningen Dal ist das 39. Ramsar-Gebiet Dänemarks. Wie das Sekretariat der Ramsar-Konvention mitteilt, hat das neue Ramsar-Gebiet die beachtliche Größe von 218.000 Hektar. Seine Koordinaten sind 71 40 N / 23 24 W.

Montag, 2. April 2012

Europarat will Europadiplom für Schweden`s Lappland-Nationalparks verlängern

Im Jahr 2012 soll das Europadiplom für die Nationalparks Muddus, Sarek und Padjelanta in Schwedisch-Lappland verlängert werden. Das geht aus einem Expertenbericht hervor, der der Ministerrunde des Europarats vorgelegt werden soll.

Zur Zeit gibt es in Schweden vier Schutzgebiete, die mit dem Europadiplom des Europarats ausgezeichnet worden sind. Dazu gehört der Muddus-Nationalpark sowie die aneinandergrenzenden und als gemeinsames Gebiet betrachteten Nationalparks Sarek und Padjelanta. Alle drei Nationalparks erhielten das Europadiplom bereits im Jahr 1967. Seitdem wurde es mehrfach verlängert. Nun steht die erneute Verlängerung für die Dauer von 10 Jahren bis 2022 an.

Diese drei Nationalparks sind zusammen mit dem Stora Sjöffallet-Nationalpark sowie einigen Naturschutzgebieten auch als Unesco - Welterbe "Lappland" in der gemischten Kategorie Natur-Kultur ausgewiesen.