Mittwoch, 8. März 2017

Naturschutzgebiet "Pfrunger-Burgweiler Ried" in Oberschwaben erweitert und neu ausgewiesen

Das Regierungspräsidium Tübingen in Baden-Württemberg hat am 9. Januar 2017 die Verordnung zur Neuausweisung und Vergrößerung des Naturschutzgebiets "Pfrunger-Burgweiler Ried" in Oberschwaben erlassen.

Das Pfrunger-Burgweiler Ried ist mit einer Fläche von ca. 2.600 Hektar das zweitgrößte zusammenhängende Moorgebiet in Südwestdeutschland. Es gab dort bereits ein Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 774 Hektar. Eine 1997 geplante Vergrößerung dieses Naturschutzgebiets scheiterte an den Interessen der Landeigentümer. 

Darauf wurde für das Pfrunger-Burgweiler Ried ein vom Bund gefördertes und im Jahr 2002 bewilligtes Naturschutzgroßprojekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt umfasste unter anderem die Wiedervernässung von degenerierten Moorflächen und eine Lösung der Landnutzungskonflikte.


Das Naturschutzgroßprojekt wurde im Jahr 2015 erfolgreich abgeschlossen. Ein erstes Ergebnis des Projekts war die Ausweisung einer wesentlich vergrößerten Bannwaldfläche (Bannwald = Naturwaldreservat). Im Jahr 2012 wurde der 440,5 Hektar große Bannwald Pfrunger-Burgweiler Ried ausgewiesen. Dies ist nach wie vor der flächengrößte Bannwald in Baden-Württemberg (die Wildnisflächen im Nationalpark Schwarzwald sind dabei nicht mitgezählt). 

Die jetzt erfolgte Neuausweisung und Vergrößerung des Naturschutzgebiets Pfrunger-Burgweiler Ried auf eine Fläche von ca. 1.508 Hektar ist ein zweites Ergebnis des Naturschutzgroßprojekts. Ein drittes Ergebnis fehlt noch. Denn das neu ausgewiesene Naturschutzgebiet soll noch von einem ca. 1.315 Hektar Fläche umfassenden Landschaftsschutzgebiet gepuffert werden. 

Das geplante Landschaftsschutzgebiet konnte wegen nach wie vor bestehender Einwendungen seitens der Landeigentümer noch nicht ausgewiesen werden. Allerdings ist der gesamte Bereich des Pfrunger-Burgweiler Rieds und seine Umgebung bereits ein EU-Vogelschutzgebiet (Vogelschutzgebiet Pfrunger-Burgweiler Ried, Fläche 2.825,8 Hektar). Zur Zeit prüft die Behörde, ob die gegen das Landschaftsschutzgebiet vorgebrachten Einwendungen mit den Erfordernissen des Vogelschutzgebiets in Einklang gebracht werden können.

Hier gibt es eine Übersicht über die Moore in Oberschwaben. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Mooren befassen, verlinkt.

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