Freitag, 29. August 2014

Bassin d'Arcachon ist der sechste Meeresschutzpark Frankreichs

Am 8. Juni 2014 ist die Verordnung zur Schaffung des Meeresschutzparks (Parc naturel marin) Bassin d'Arcachon in Kraft getreten. Damit hat Frankreich nun sechs Meeresschutzparks.

Bassin d'Arcachon ist ein großes Meeresbecken an der Atlantiküste Frankreichs westlich von Bordeaux. Das Gebiet des neuen Meeresschutzparks umfasst das gesamte Becken von Arcachon bis zur Küste. Auch die nördlich und südlich an das Becken anschließende Linie der Atlantikküste ist Bestandteil des neuen Schutzgebiets. Nach Norden geht das Schutzgebiet bis zur Grenze zwischen den Gemeinden Lège-Cap Ferret und Le Porge. Nach Süden erstreckt sich das Schutzgebiet bis zur Grenze zwischen den Departements Gironde und Landes.

Die Fläche des neuen Parks beträgt 420 km². Die Küstenlänge ist 127 Kilometer. Das Schutzgebiet erstreckt sich bis zu drei nautischen Meilen ins Meer hinaus. 

Die Schutzgebietskategorie des Parc naturel marin wurde in Frankreich im Jahr 2006 gesetzlich neu geschaffen. Der Parc naturel marin ist eine von drei Parkkategorien. Die anderen beiden sind Parc nacional (Nationalpark) und Parc naturel regional (Regionaler Naturpark).    

Montag, 25. August 2014

Weltnaturerbestätte Bialowieza-Wald in Polen und Weißrussland erweitert

Das Welterbekommittee der Unesco hat bei seiner 38. Sitzung vom 15. - 25. Juni 2014 in Qatar der Erweiterung der Weltnaturerbestätte Bialowieza-Wald (Białowieża Forest) in Polen und Weißrussland zugestimmt.

Białowieża ist ein großer Waldkomplex an der Grenze zwischen Polen und Weißrussland. Dieser Wald war bereits zu einem frühen Zeitpunkt geschützt. Deshalb ist Białowieża einer der größten und besterhaltenen Urwälder Europas. Es handelt sich um Tieflandwald mit einer Höhenlage von 134 - 202 m ü NN. 

Donnerstag, 21. August 2014

Transnationales Biosphärenreservat Mont Viso eingeweiht

Am 6. Juli 2014 wurde im Beisein von Vertretern der UNESCO, der französischen Umweltministerin Ségolène Royal, der italienischen Umwelt-Staatssekrekärin Barbara Degani und Vertretern der Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur und Piemont das neue transnationale Biosphärenreservat Mont Viso (Frankreich/Italien) offiziell eingeweiht.

Das neue transnationale Biosphärenreservat besteht aus dem französischen Naturpark Queyras und dem italienischen Naturpark Po Cuneese. Dies ist nun das 13. transnationale Biosphärenreservat der Welt. Das transnationale Biosphärenreservat Mont Viso wurde bei der 26. Sitzung des internationalen Koordinierungskommittees des MAB-Programms, die vom 10. - 13. Juni in Schweden stattfand, von der UNESCO anerkannt. Dem voraus ging eine Empfehlung der UNESCO bei der 25. Sitzung zum MAB-Programm ein Jahr zuvor, das transnationale Biosphärenreservat Mont Viso einzurichten. Voraussetzung für die Anerkennung des Biosphärenreservats war auch der Abschluss eines Vertrags zwischen Frankreich und Italien.

Sonntag, 17. August 2014

Sind Wildnisinseln die Alternative zu einem Nationalpark Ammergebirge?

Das Naturschutzgebiet Ammergebirge ist mit einer Fläche von 28.850 Hektar das größte Naturschutzgebiet Bayerns. 

Das ist nicht ohne Grund so. Denn die Ammergauer Alpen (bzw. das Ammergebirge) sind aus geologischen Gründen sowie aus historischen Gründen (ehemals königliches Jagdgebiet) dünner besiedelt als die benachbarten Gebirgsgruppen der Alpen. Es gibt dort auch wesentlich weniger Almwirtschaft als zum Beispiel im westlich angrenzenden Allgäu.

Gleichwohl bietet die Kategorie des Naturschutzgebiets nur einen relativ schwachen Schutz. So ist im Naturschutzgebiet weiterhin die - in Teilbereichen durchaus intensive - Forstwirtschaft erlaubt. Auch die Beweidung ist zulässig.

So nimmt es nicht Wunder, dass es seit längerer Zeit Bestrebungen gibt, in den Ammergauer Alpen einen Nationalpark einzurichten. Es gibt inzwischen sogar einen Förderverein Nationalpark Ammergebirge (www.initiative-nationalpark-ammergebirge.de), der in den betroffenen Gemeinden Lobbyarbeit für den Nationalpark macht. Von den betroffenen Gemeinden und in der Folge auch von der bayerischen Staatsregierung kommt bisher jedoch unisono ein Nein zu einem Nationalpark Ammergebirge.


Von daher sei es erlaubt, dass in diesem Blog einmal ein Vorschlag zu einem Kompromiss unterbreitet wird. Ein Kompromiss ist immer noch besser als ein jahrzehntelanger Stillstand.

Mittwoch, 13. August 2014

Naturpark Valls de Comapedrosa ist das dritte Ramsar-Gebiet von Andorra

Der Pyrenäenkleinstaat Andorra ist erst im Jahr 2012 dem internationalen Ramsar-Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete beigetreten. Im April 2014 jedoch hat Andorra bereits sein drittes Ramsar-Gebiet gemeldet. Es handelt sich um den kommunalen Naturpark (Parc natural comunal) Valls de Comapedrosa in der Gemeinde Massana. 

Das dritte Ramsar-Gebiet Andorras ist 1.543 Hektar groß. Es befindet sich im Nordwesten von Andorra im Tal des Flusses (Riu) Arinsal. Dieses Tal zweigt beim Ort Andorra-La-Vella vom Haupttal Andorras ab.

Samstag, 9. August 2014

Die neue Wandertrilogie Allgäu ist eröffnet

Am 27. Juli 2014 wurde mit Veranstaltungen in neun Orten die neue Wandertrilogie Allgäu eröffnet. Hierbei handelt es sich um ein insgesamt 876 Kilometer langes Weitwanderwegenetz, das fast das gesamte Allgäu (sowohl in Bayern als auch in Baden-Württemberg) durchzieht. Es gibt sogar einen kurzen Wegabschnitt durch das Tannheimer Tal im benachbarten Österreich (Tirol).

Die Wandertrilogie Allgäu ist in drei Rundwanderrouten aufgeteilt, die jeweils über längere Strecken aneinandergrenzen. Insgesamt wird das neue Weitwanderwegenetz in 51 Tagesetappen eingeteilt.

Die Wiesengänger-Route verläuft mit 14 Tagesetappen durch das nördliche und westliche Allgäu. Die gemeinsame Wiesengänger-Wasserläufer-Route umfasst 10 Tagesetappen. Die Wasserläufer-Route besteht aus 11 Tagestappen. Die gemeinsame Wasserläufer-Himmelstürmer-Route besitzt 16 Tagesetappen. Und die Himmelstürmer-Route hat ebenfalls 16 Tagesetappen. Diese Route verläuft auch durch die Allgäuer Alpen.

Dienstag, 5. August 2014

Die portugiesischen Desertas-Inseln haben das Europadiplom für Schutzgebiete erhalten

Die in der Nähe der Atlantikinsel Madeira gelegenen portugiesischen Desertas-Inseln haben vom Europarat das Europadiplom für Schutzgebiete (European Diploma of Protected Areas) erhalten. Das teilte der Europarat in einer Pressemeldung vom 2. Juli 2014 mit. Dies ist bereits das 73. Gebiet insgesamt, das mit dem Europadiplom ausgezeichnet worden ist. Diese Gebiete befinden sich in 29 europäischen Staaten.

Mit der Auszeichnung der Desertas-Inseln würdigt der Europarat die Bedeutung des Gebiets, das eine große Zahl an endemischen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Das Desertas-Naturschutzgebiet besteht aus drei Vulkaninseln in der makaronesischen biogeographischen Region. Das Schutzgebiet hat eine große ökologische Bedeutung nicht nur für die makaronesische Region, sondern für ganz Europa. Die Anstrengungen zur Bewahrung und Entwicklung des Schutzgebiets wurden in jüngster Zeit verstärkt. So gibt es jetzt Programme, die die forcierte Beseitigung von fremden, eingewanderten Tierarten (Ziegen, Mäuse) auf den Inseln beinhalten. 

Das Europadiplom wurde zunächst für die Dauer von fünf Jahren zuerkannt. Dann muss es im 10Jahres-Rythmus erneuert werden. Es gibt in Portugal bereits ein weiteres Gebiet, das mit dem Europadiplom für Schutzgebiete ausgezeichnet worden ist. Dies sind die Ilhas Selvagens (Salvage Islands). Sie liegen im Atlantik zwischen der Madeira-Inselgruppe und den Kanaren.

Hier gibt es eine Übersicht über die Gebiete mit Europadiplom. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Gebieten befassen, verlinkt.      

Freitag, 1. August 2014

Wildnispark Zürich-Sihlwald

Der Wildnispark Zürich-Sihlwald ist zur Zeit der einzige Naturerlebnispark gemäß der im Jahr 2007 erlassenen Schweizer "Verordnung über die Pärke von nationaler Bedeutung". Diese Verordnung sieht drei Kategorien von Parks (schweizerisch: Pärke) vor. Das sind der Nationalpark, der Regionale Naturpark und der Naturerlebnispark. 

Die Pläne, den Sihlwald bei Zürich als zukünftigen Urwald und Anschauungsobjekt für die Stadtbevölkerung auszuweisen, sind wesentlich älter als die Pärkeverordnung. Der Wildnispark Zürich-Sihlwald ist somit nicht ein Ergebnis der Pärkeverordnung. Es verhält sich umgekehrt. Die Kategorie des Naturerlebnisparks wurde nur wegen der Sihlwald-Pläne in die Pärkeverordnung des Bundes aufgenommen. Die Pärkeverordnung ist somit ein Stück weit eine Lex Sihlwald.