Donnerstag, 24. Juli 2014

Zum Rederangsee im Müritz-Nationalpark

Der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern ist einer von zur Zeit 15 Nationalparks in Deutschland. Der Müritz-Nationalpark gehört zum sogenannten Tafelsilber der Deutschen Einheit. Denn dieser Nationalpark wurde zusammen mit einigen anderen Schutzgebieten vom frei gewählten Parlament der DDR nur wenige Tage vor der deutschen Wiedervereinigung beschlossen (Inkrafttreten am 01.10.1990). Es ist keineswegs sicher, dass ein Müritz-Nationalpark auch nach der Wiedervereinigung beschlossen worden wäre.

Der Müritz-Nationalpark befindet sich in der Mecklenburgischen Seenplatte und der Feldberger Seenlandschaft. Der Park besteht aus zwei Teilen. Der westliche, größere Teil (Müritzer Teil) grenzt an das Ufer der Müritz, des größten nur auf deutschem Gebiet liegenden Sees an. Der östliche Teil (Serrahner Teil) hat ebenfalls eine Besonderheit. Dort befinden sich alte Buchenwälder, die seit dem Jahr 2011 Teil der seriellen Weltnaturerbestätte "Buchenurwälder der Karpaten und alte Buchenwälder von Deutschland" sind.


Mit einer Fläche von 32.200 Hektar ist der Müritz-Nationalpark der größte Binnen-Nationalpark Deutschlands. Der Müritz-Nationalpark ist ein sogenannter Entwicklungs-Nationalpark. In einem Teil der Fläche des Nationalparks findet bis maximal 30 Jahre nach der Gründung ein Waldumbau statt mit dem Ziel, die heute großteils vorhandenen Kiefernwälder in standortgerechte Buchenwälder zu überführen.

Im Müritz-Nationalpark gibt es ca. 100 Seen, die Relikte der letzten Eiszeit sind. Einer dieser Seen ist der Rederangsee. Dieser See befindet sich nur wenige Kilometer von der Müritz entfernt. Der Rederangsee liegt innerhalb der Schutzzone I des Nationalparks. Hier gibt es keine regulierenden Eingriffe in die natürliche Dynamik. Der Rederangsee ist in der Zeit von September bis Anfang November der größte Kranichschlafplatz Deutschlands. In dieser Zeit kann man den Rederangsee nur im Rahmen einer Führung besuchen. In der übrigen Zeit ist die Aussichtsplattform am See frei zugänglich.

Wie kommt man hin?
Nächstgelegener Ausgangspunkt für einen Besuch des Müritzer Teils des Nationalparks ist das Heilbad Waren (Müritz). Von dort kann man mit dem Auto oder mit dem Nationalparkbus nach Federow am Rand des Nationalparks fahren. In Federow befindet sich ein Informationszentrum.

Wenige hundert Meter südlich des Informationszentrums beginnt der mit einem roten Eichhörnchen markierte, 10 km lange Rundwanderweg, von dem aus ein kurzer Abstecher zur Plattform am Rederangsee möglich ist. Will man nur diese Plattform besuchen, verkürzt sich die Wanderung auf ca. 4 Kilometer.    


Ein kleiner Teil des Müritz-Nationalparks besteht aus Wiesen.
Die Wanderwege im Müritz-Nationalpark sind gut beschildert.
Typischer Wald im Müritz-Nationalpark: Die standortfremden Kiefernforste erhalten einen Unterbau aus Buchen. Im Laufe der Jahrzehnte löst der Buchenwald den Kiefernwald ab.
Steg im Bereich eines Feuchtgebiets nördlich des Rederangsees
Die Treppe führt hinauf zur Beobachtungsplattform am Rederangsee.
Blick von der Beobachtungsplattform auf den Rederangsee

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