Montag, 30. Juli 2012

Die Färöer-Inseln erklären drei neue Ramsar-Gebiete

Die Färöer-Inseln haben im Juni 2012 drei neue Gebiete im Rahmen des internationalen Abkommens über Feuchtgebiete (Ramsar-Abkommen) erklärt. Die Färöer-Inseln gehören zu Dänemark, sind aber weitgehend autonom mit einem eigenen Parlament. Die Färöer-Inseln sind nicht Mitglied in der EU. Es gibt dort somit keine Natura 2000-Schutzgebiete. In Dänemark gibt es jetzt insgesamt 42 Ramsar-Gebiete.

Die drei neuen Ramsar-Gebiete weisen jeweils eine beachtliche Größe von weit über 1.000 Hektar auf. Alle drei Gebiete sind sehr wichtige Lebensräume für Seevögel. Die drei Gebiete sind von Bird Life International bereits als IBA-Gebiete (Important Bird Areas) festgesetzt worden.

Dies sind die drei neuen Ramsar-Gebiete:

Samstag, 28. Juli 2012

Pfrunger-Burgweiler Ried in Oberschwaben, Teil 2 von 2

Das Pfrunger-Burgweiler Ried in Oberschwaben gehört zu den bedeutendsten Moorgebieten Südwestdeutschlands.

Im vorangegangenen Post in diesem Blog gab es bereits einige Informationen zum Bannwald Pfrunger-Burgweiler Ried, dem zur Zeit größten Bannwald in Baden-Württemberg, sowie zum Naturschutzgebiet, das noch wesentlich größer ist als der Bannwald. Auch die Wiedervernässung weiter Bereiche sowie der neue Rundwanderweg um den Großen Trauben waren das Thema im vorangegangenen Post.

Im heutigen Post geht es darum, weitere Aspekte der großen Moorlandschaft Pfrunger-Burgweiler Ried zu zeigen, die sich im Verlauf des Rundwanderwegs um das Hochmoorgebiet Großer Trauben darbieten.

Hier gibt es eine Übersicht über die Moore in Oberschwaben. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Mooren befassen, verlinkt.

Freitag, 27. Juli 2012

Pfrunger-Burgweiler Ried in Oberschwaben, Teil 1 von 2

Das Pfrunger-Burgweiler Ried gilt nach dem Federseeried als die zweitgrößte Moorlandschaft Südwestdeutschlands.

Im Gegensatz zu anderen Moorgebieten in Oberschwaben, wie zum Beispiel dem Federseeried oder dem Wurzacher Ried ist das Pfrunger-Burgweiler Ried bisher jedoch kaum bekannnt.

Das könnte sich in den kommenden Jahren jedoch ändern. Im Rahmen eines Naturschutz-Großprojekts wurden und werden weite Bereiche des Gebiets wiedervernässt. Vor wenigen Monaten wurde als erster Erfolg der Maßnahmen der größte Bannwald (Naturwaldreservat) des Bundeslandes Baden-Württemberg ausgewiesen. Zudem wurden und werden Wege und Stege angelegt, so dass man die zukünftige Wildnis und die wiedervernässten Bereiche ganz aus der Nähe erleben kann.

Der neue Bannwald Pfrunger-Burgweiler Ried hat eine Größe von 441 Hektar. Im Gegensatz zu den bisher ausgewiesenen Bannwäldern in Baden-Württemberg umfasst dieser Bannwald auch bisher waldlose Flächen, zum Beispiel Gewässer oder Wiesen. Dieser Bannwald ist somit ein Wildnisgebiet, wie es etwa auch die USA kennen. Der Bannwald wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten großen Veränderungen unterworfen sein. Einerseits wird auf bisher waldfreien Flächen durch die natürliche Sukzession ein Wald wachsen. Andererseits werden durch die Wiedervernässung großer Gebiete die bisher dort wachsenden, standortfremden Bäume absterben und möglicherweise einem waldfreien Hochmoor Platz machen. Auf die weitere Entwicklung darf man gespannt sein.

Samstag, 21. Juli 2012

Sorgen um Bulgarien`s Weltnaturerbe Pirin-Nationalpark

Geplante neue Skigebiete und eine damit zusammenhängende Verkleinerung der Pufferzone sind die hauptsächlichen Kritikpunkte, die die Unesco zur Weltnaturerbestätte Pirin-Nationalpark in Bulgarien hat. Bei der 36. Sitzung des Unesco-Welterbekommittees im Juni/Juli 2012 wurden Auflagen für das Welterbegebiet erlassen. Jedoch wurde zunächst darauf verzichtet, den Pirin Nationalpark auf die Liste des Welterbes in Gefahr zu setzen.

Zunächst einmal hat die Prüfungskommission Entwarnung gegeben. Die in den vergangenen Jahren durchgeführten Modernisierungen und Kapazitätserweiterungen der in der Pufferzone des Pirin-Weltnaturerbegebiets befindlichen Skiliftanlagen haben sich nicht negativ auf den Welterbestatus des Gebiets ausgewirkt und sie haben auch nicht zu einer Erhöhung der Zahlen bei den Skifahrern geführt. 

Montag, 16. Juli 2012

"Attersee-Traunsee" wird der dritte Naturpark von Oberösterreich

Das österreichische Bundesland Oberösterreich hat mit der Verordnung Nr. 52 vom 29. Juni 2012 den Naturpark Attersee-Traunsee ausgewiesen. Dies ist der dritte Naturpark des Bundeslandes. Der neue Naturpark hat eine Größe von 9.691 Hektar. Er befindet sich im Mittelgebirgsland zwischen dem Attersee und dem Traunsee, zwei Seen des Salzkammerguts.

Die Flächen wurden als Landschaftsschutzgebiet und gleichzeitig als Naturpark ausgewiesen. Sie befinden sich im politischen Bezirk Gmunden (Gemeinde Altmünster) sowie im politischen Bezirk Vöcklabruck (Gemeinden Weyregg am Attersee, Schörfling am Attersee, Aurach am Hongar und Steinbach am Attersee). Der Naturpark liegt nördlich des Höllengebirges, das eine Höhe von 1.862 m ü NN erreicht. Das Gebiet des Naturparks erreicht jedoch nur eine Höhe von 1.090 m ü NN.


Freitag, 13. Juli 2012

Erster Abschnitt von England`s Küstenpfad (England Coast Path) eröffnet

Bei Weymouth in der englischen Grafschaft Dorset ist Ende Juni 2012 der erste 32 Kilometer lange Abschnitt des England Coast Path (England`s Küstenpfad) eröffnet worden. Der neue Abschnitt des Küstenpfads verläuft entlang der Bucht von Weymouth. Dieser Abschnitt wird es den Erholungssuchenden und Wanderern erlauben, die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele 2012 direkt von der naturbelassenen Küste Englands aus zu verfolgen.

Dienstag, 10. Juli 2012

Unesco entscheidet über neue Biosphärenreservate 2012

Der internationale Koordinierungsausschuss des MAB (man and biosphere)-Programms der Unesco hält seine diesjährige Sitzung (die 24. Sitzung insgesamt) vom 9. bis 13. Juli 2012 in Paris ab. Hierbei wird über die Neuaufnahme von 27 Gebieten in das Weltnetzwerk der Biosphärenreservate und die Erweiterung von 4 bestehenden Biosphärenreservaten entschieden.

Das internationale Beratungskommittee für die Unesco-Biosphärenreservate hat bereits vom 2. bis 4. April 2012 getagt und hierbei zu den einzelnen Kandidaturen Empfehlungen ausgesprochen. Hierbei gibt es vier Kategorien.
1. Eine Kandiatur wird ohne weitere Bedingungen akzeptiert.
2. Eine Kandidatur wird akzeptiert unter der Bedingung, dass noch verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden.
3. Eine Kandidatur wird zurückgestellt, weil sie nicht alle Voraussetzungen für ein Biosphärenreservat erfüllt.
4. Eine Kandidatur wird zurückgewiesen, weil sie mit den Prinzipien der Biosphärenreservate nicht übereinstimmt.

Insgesamt hat das Beratungskommittee 27 Kandiaturen für neue Biosphärenreservate behandelt, darunter sind 12 Kandidaturen aus Europa. Dann  gab es 4 Kandidaturen für die Erweiterung von Biosphärenreservaten, darunter 3 aus Europa. Die europäischen Kandidaturen sind nachfolgend aufgelistet:

Sonntag, 8. Juli 2012

Unesco beschließt 26 neue Welterbestätten

Vom 25. Juni bis zum 6. Juli 2012 fand in St. Petersburg die 36. Sitzung des Welterbekommittees der Unesco statt. Hierbei wurden 26 Welterbestätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen. Der Tschad, der Kongo, Palau (Südsee) und Palästina haben hierbei ihre erste Welterbestätte erhalten.

Unter den 26 neuen Welterbestätten befinden sich 5 Weltnaturerbestätten sowie eine gemischte Weltnatur- und -kulturerbestätte. Diese 6 Stätten befinden sich nicht in Europa. 20 Weltkulturerbestätten wurden neu aufgenommen. Davon befinden sich 6 Stätten in Europa.
Unter den 20 neuen Weltkulturerbestätten ist auch eine Stätte in Deutschland, das Opernhaus von Bayreuth.

Innerhalb des Weltkulturerbes gibt es die Kategorie der Kulturlandschaft. Diese Kategorie ist in diesem Blog neben dem Weltnaturerbe ebenfalls von Interesse. In Frankreich wurde eine Weltkulturerbestätte neu ausgewiesen, die zur Kategorie der Kulturlandschaften gehört. Dies ist "Nord-Pas de Calais Mining Basin". Das Gebiet hat eine Flächengröße von 3.943 Hektar mit einer Pufferzone von 18.804 Hektar. Es umfasst Landschaften, die über drei Jahrhunderte lang vom Kohlenabbau geprägt worden sind. 

Als Kandidaten für das Welterbe waren unmittelbar vor der Sitzung des Welterbekommittees noch 36 Stätten genannt worden. Nicht in die Welterbeliste aufgenommen wurden unter anderem die gemischte Weltnatur- und -kulturerbestätte "Plasencia-Monfrague-Trujillo, Mediterranean Landscape" in Spanien und die Kulturlandschaft "Vineyard Landscape of Piedmont" in Italien.       

Freitag, 6. Juli 2012

AlpSeeHaus - Infozentrum des Naturparks Nagelfluhkette

Direkt am Großen Alpsee in Immenstadt i. Allgäu befindet sich das Infozentrum des noch relativ jungen, ersten deutsch-österreichischen Naturparks Nagelfluhkette.

Im heutigen Post in diesem Blog sind und werden alle Artikel dieses Blogs, die sich mit dem Naturpark Nagelfluhkette befassen, verlinkt. Der heutige Post ist auch von der rechten Spalte des Blogs direkt verlinkt.

Im AlpSeeHaus wurde am 17. Juni 2012 die Naturparkerlebnisausstellung "Expedition Nagelfluh" eröffnet. Außerdem gibt es im AlpSeeHaus Bücher, Prospekte und Karten zum Naturpark Nagelfluh. Auch Lebensmittel aus der Region gibt es zu kaufen.


Der Naturpark Nagelfluh ist der erste deutsch-österreichische Naturpark (Bayern / Vorarlberg). In Bayern ist der Naturpark durch eine Erklärung des Umweltministeriums zustandegekommen. In Vorarlberg wurde der Naturpark durch den Beitritt von acht Gemeinden ins Leben gerufen. Die Schutzgebietskategorie des Naturparks gibt es in Vorarlberg zur Zeit nicht. Der Naturpark Nagelfluhkette ist insgesamt ca. 405 km² groß.

Montag, 2. Juli 2012

Sierra de Guadarrama soll 15. Nationalpark Spaniens werden

Die Sierra de Guadarrama wird im Jahr 2013 der 15. Nationalpark Spaniens. Das hat Anfang Juni 2012 der zuständige Rat des Netzes der Spanischen Nationalparks beschlossen. Der erforderliche Gesetzgebungsprozess wird im Laufe des Jahres 2013 stattfinden.

Die Sierra de Guadarrama gehört zum Kastilischen Scheidegebirge. Dieses Gebirge zieht sich quer durch die zentralspanische Hochebene, die sogenannte Meseta und teilt sie in eine Nord- und eine Südhälfte. Der höchste Berg der Sierra de Guadarrama ist die Penalara mit einer Höhe von 2.430 m ü NN.

Der neue Nationalpark wird mit einer Fläche von 35.664 Hektar der fünftgrößte Nationalpark Spaniens sein. Davon liegen 21.740 Hektar in der autonomen Region Madrid und 13.924 Hektar in der autonomen Region Castilla y Leon. Der vollständige Name des zukünftigen Nationalparks lautet: Parque Nacional de las Cumbres de la Sierra de Guadarrama (Cumbres = Gipfelzonen).

Der neue Nationalpark wird zahlreiche Biotope und Geotope der alpinen Gipfellagen neu in das Spanische Nationalparksystem einbringen. Zudem gibt es bei der Flora und Fauna des Gebiets zahlreiche Endemismen.