Samstag, 28. April 2012

Europadiplom für Italien`s Abruzzen-Nationalpark soll verlängert werden

Der Europarat will das Europadiplom für den italienischen Abruzzen-Nationalpark im Jahr 2012 für die Dauer von 10 Jahren verlängern. Die Grundlage dafür bildet ein Expertenbericht, der auf den Internetseiten des Europarats eingesehen werden kann.

Der volle italienische Name des Parks ist seit dem Jahr 2001 "Parco nazionale d`Abruzzo, Lazio e Molise". Der Name des Parks weist darauf hin, dass sich das Gebiet des Parks über drei Regionen Italien`s erstreckt. Drei Viertel des Parks befinden sich in der Region Abruzzen. Mit einer Einweihung im Jahr 1922 ist der Abruzzen-Nationalpark der zweitälteste Nationalpark Italiens. Das Europadiplom wurde dem Nationalpark zum ersten Mal im Jahr 1967 verliehen. Seitdem wurde es regelmäßig um fünf Jahre verlängert, zuletzt 2007. Eine Änderung im Regelwerk zum Europadiplom sieht ab jetzt eine Verlängerung jeweils um 10 Jahre vor.


Die Flächengröße des Nationalparks beträgt 49.680 Hektar. Der Park weist eine starke Zonierung in vier Teilbereiche auf. Im Bericht des Europarats wird auf eine erfreuliche Entwicklung bei der Zonierung hingewiesen. Die Größe der strengsten Schutzzone A, die im Jahr 2006 nur 3.569,25 Hektar betrug, belief sich im Jahr 2011 bereits auf 14.212,47 Hektar.

Der Europarat wird die Erneuerung des Europadiploms für den Nationalpark Abruzzen mit mehreren Bedingungen verknüpfen. So muss der Managementplan bis spätestens 2013 verabschiedet werden. Pufferzonen sind um den Nationalpark herum zu errichten, in denen die Jagd eingeschränkt wird mit dem Ziel, die Bären nicht zu stören. In der strengsten Schutzzone A muss der Weidebetrieb mit Schafen, der dort immer noch vorkommt, umgehend und absolut eingestellt werden. Bis zum Jahr 2013 muss zudem mit den Anliegerkommunen ein Übereinkommen darüber erzielt werden, welche Zugangsstraßen in den Park mit dem Ziel, große Säugetiere zu schützen, gesperrt werden.

Neben den Bedingungen wird es noch eine Reihe von Empfehlungen geben. Dazu gehören die Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Bärenpopulation, der Einschluss von benachbarten Gebieten in das Europadiplom-Gebiet, die für den Schutz von Bär und Wolf von Interesse sind, die Erhöhung der Mittel für Forschung und die Untersuchung von Maßnahmen zur Regulierung des Rotwilds mit dem Ziel, die Abruzzengämse zu erhalten.  

Der Abruzzen-Nationalpark ist einer von zur Zeit 23 Nationalparks in Italien. Dort gibt es zur Zeit auch insgesamt sieben Schutzgebiete, die mit dem Europadiplom des Europarats ausgestattet worden sind. Neben dem Abruzzen-Nationalpark sind dies das Totalreservat Sasso Fratino in der Emilia Romagna, die Montecristo-Insel in der Toskana, der Maremma-Naturpark in der Toskana, der Seealpen-Naturpark im Piemont, der Regionalpark Migliarino, San Rossore und Massaciuccoli in der Toskana und der Gran Paradiso-Nationalpark im Piemont und Aostatal.

Weitere Informationen

Hier gibt es eine Übersicht über die Gebiete mit Europadiplom. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Gebieten befassen, verlinkt.  

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