Mittwoch, 27. Juli 2011

Oberösterreich verordnet Europaschutzgebiet Ettenau

Mit der Verordnung 50/2011 vom 30. Juni 2011 hat das österreichische Bundesland Oberösterreich das Europaschutzgebiet Ettenau ausgewiesen. Die Ettenau ist sowohl ein EU-Vogelschutzgebiet als auch ein FFH-Gebiet.  

Das 574 Hektar große Schutzgebiet befindet sich am Fluss Salzach an der Grenze zu Deutschland. Im Gebiet gibt es Auwälder, die vom Salzachhochwasser beeinflusst werden. Mindestens einmal pro Jahr überschwemmt werden auch die Wiesen, die im Gebiet vorhanden sind. Ein weiterer Lebensraum sind die Altarme der Salzach. Ziel des Europaschutzgebiets ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Vegetation. Hierfür soll es einen Managementplan geben.

In Oberösterreich gibt es inzwischen 24 Europaschutzgebiete.

Weitere Informationen
Die FFH-Gebiete in Oberösterreich im Post vom 09.03.2021   

Montag, 25. Juli 2011

Ein neuer und ein vergrößerter Nationalpark in Norwegen

Norwegen ist das Land mit dem größten Anteil an Nationalparkfläche in Europa. Und es geht in Norwegen mit den Nationalparks weiter voran. 

Am 25.Februar 2011 wurde der neue Nationalpark Rohkunborri verordnet. Der 571 km² große Nationalpark befindet sich in der Provinz Troms in Nordnordwegen an der norwegisch-schwedischen Grenze nur wenige Kilometer südlich des schon seit längerer Zeit bestehenden Övre-Dividal-Nationalparks. Im Gebirgsmassiv Rohkunborri gibt es urwaldartige Laubwälder, Feuchtgebiete und Seen. Durch das Gebiet ziehen auch die Rentierherden der Samen.

Am 11. März 2011 wurde der Nationalpark Langsua verordnet. Dieser Nationalpark stellt eine (beträchtliche) Vergrößerung des seit dem Jahr 1968 bestehenden Ormtjernkampen Nationalparks dar. Die Fläche des nun umbenannten Parks hat sich von nur 9 km² auf 538 km² vergrößert. Der Park befindet sich in der Provinz Oppland ca. 150 Kilometer nordnordwestlich von Oslo. Der Park umfasst eine mittelgebirgsartige Landschaft, in der sich auch einige wie in historischer Zeit genutzte Wiesen befinden.

Insgesamt hat Norwegen nun 41 Nationalparks, davon 7 auf Spitzbergen.    

Samstag, 23. Juli 2011

Schweiz vergrößert Ramsar-Gebiet Les Grangettes

Die Schweiz hat im Mai 2011 das Ramsar-Gebiet Les Grangettes beträchtlich vergrößert. Mit einer Fläche von 6.342 Hektar ist Les Grangettes jetzt das größte der elf Ramsar-Gebiete der Schweiz. Bisher war die als Ramsar-Gebiet gemeldete Fläche nur 330 Hektar groß.

Les Grangettes befindet sich im Kanton Waadt östlich der Mündung der Rhone in den Genfer See. Im Zusammenhang mit der Ausdehnung des Ramsar-Gebiets wurden auch drei neue der Küste vorgelagerte Flutinseln fertiggestellt.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Fünf der sieben Biosphärenreservate Großbritanniens genügen nicht den aktuellen Anforderungen

Fünf der aktuell sieben Biosphärenresevate in Großbritannien erfüllen nicht die Anforderungen an Biosphärenreservate, wie sie in der Sevilla-Strategie festgehalten sind. Diese seit dem Jahr 1995 geltenden Anforderungen umfassen unter anderem Mindestgrößen des Biosphärenreservats, die Zonierung mit Kernzonen, Pufferzonen und Entwicklungszonen sowie prozentuale Mindestanteile von Kernzonen und Pufferzonen.

Im Jahr 1976 hat die Unesco insgesamt acht Biosphärenreservate in Großbritannien anerkannt. Im Jahr 2010 hat Großbritannien das Biosphärenreservat Taynish (schottische Westküste, Argyll-Küste) zurückgezogen. Die Begründung war, dass für dieses Biosphärenreservat keine Chance gesehen wurde, eine Anpassung an die aktuell gültigen Anforderungen für Biosphärenreservate zu erreichen.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Kärnten verordnet Europaschutzgebiet Obere Drau

Mit der Verordnung 15-NAT-2013/62/2011 vom 24. Mai 2011 hat die Kärntner Landesregierung das Europaschutzgebiet Obere Drau ausgewiesen. Das Europaschutzgebiet Obere Drau ist ein im Rahmen des europäischen Naturschutzgebiets-Netzwerk Natura 2000 gemeldetes Gebiet. Die Obere Drau wurde sowohl im Rahmen der EU-Vogelschutzrichtlinie als auch der FFH-Richtlinie gemeldet.

Das neu verordnete Europaschutzgebiet erstreckt sich entlang der Drau von der Landesgrenze zwischen Kärnten und Tirol bei Oberdrauburg bis zum Draustau Paternion unterhalb von Spittal an der Drau. Das Schutzgebiet hat die beachtliche Länge von ca. 68 Flusskilometern. Die Fläche beträgt 976 Hektar. 

Das Schutzziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung einer der längsten noch durchgängigen Fließstrecken Mitteleuropas und deren Umland. Auch der Schutz der flussbegleitenden Auen ist Ziel des Europaschutzgebiets. 

In den Jahren von 1999 bis 2011 fand im Gebiet eines der größten Fluss-Renaturierungsprojekte Österreichs statt, gefördert von der EU im Rahmen eines LIFE-Projekts.

Die 740 Kilometer lange Drau ist der viertlängste Nebenfluss der Donau. Sie entspringt bei Innichen in Südtirol und fließt dann durch Osttirol, Kärnten, Slowenien und Kroatien. Dort mündet sie an der Grenze zu Ungarn in die Donau. Die Drau ist der einzige in Italien entspringende Fluss, der nicht ins Mittelmeer mündet.

Weitere Informationen
Die  FFH-Gebiete in Kärnten im Post vom 13.03.2021   

Montag, 18. Juli 2011

Ungarn weist sein 29. Ramsar-Gebiet aus

Im Juni 2011 hat Ungarn das Gebiet Del-balatoni halastavak es berkek (Fischteiche und Sümpfe südlich des Balaton) als Ramsar-Gebiet ausgewiesen. Dies ist bereits das 29. Feuchtgebiet des Landes, das im Rahmen des internationalen Übereinkommens von Ramsar ausgewiesen worden ist.

Das neue Ramsar-Gebiet hat eine Größe von 9.483 Hektar. Seine Koordinaten sind 46 42 N / 17 36 E. Das Gebiet ist bereits als Naturschutzgebiet sowie EU-Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet ausgewiesen.

Das Gebiet umfasst mehrere eigenständige Teilgebiete südlich des Balaton, des größten Süßwassersees Mitteleuropas. Im Gebiet gibt es Sümpfe, Wiesen und Fischteiche. Das Gebiet ist nicht nur Heimat zahlreicher Tierarten, sondern auch ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel. 

Freitag, 15. Juli 2011

Säntisgebiet - Landschaft von nationaler Bedeutung


In der Schweiz werden die nationalen Schutzgebiete in sogenannten Inventaren geführt. Das älteste dieser Inventare ist das im Artikel 5 des Natur- und Heimatschutzgesetzes genannte Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler. Heute sind 162 Objekte in diesem Inventar verzeichnet. Eines davon ist das Säntisgebiet in der Ostschweiz.

Das Säntisgebiet wurde im Jahr 1996 in das Inventar aufgenommen. Das Schutzgebiet mit der Ordnungsnummer 1612 hat eine Größe von 17.938 Hektar. 

Die Gebirgslandschaft zwischen dem Appenzeller Land und dem Walensee ist ein Teil der Alpen. In der Schweiz nennt man diese Gebirgsgruppe "Säntis - Churfirsten" oder "Alpstein-Churfirsten". Nach der Internationalen Vereinheitlichten Geographischen Einteilung der Alpen (IVOEA) heißt die Gebirgsgruppe "Appenzeller und Sankt Galler Voralpen". Sie ist ein Teil der Schweizerischen Voralpen, diese wiederum sind ein Teil der Nördlichen Westalpen, die nächsthöhere Ordnung sind dann die Westalpen und die Alpen.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Sipoonkorpi ist Finnland`s 36. Nationalpark

Am 2. März 2011 hat das finnische Parlament das Gesetz zur Schaffung des Sipoonkorpi Nationalparks verabschiedet. Damit hat Finnland jetzt 36 Nationalparks.

Der neue Sipoonkorpi Nationalpark hat eine Größe von 18,57 km². Er befindet sich ganz im Süden des Landes auf dem Gebiet der Städte Helsinki, Vantaa und Sipoo. Der Nationalpark deckt ein bewaldetes Gebiet ab, in dem auch Moore und Felsen vorhanden sind. Im Gebiet gibt es über 100 bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Das Besondere am neuen Nationalpark Sipoonkorpi ist seine Nähe zur Hauptstadt Helsinki. Der Park ist Luflinie gerade mal 20 Kilometer in östlicher Richtung vom Hauptbahnhof von Helsinki entfernt. In der Nähe von Helsinki gibt es bereits einen anderen Nationalpark. Der Nuuksio Nationalpark befindet sich westlich von Helsinki. Dieser Nationalpark ist bei schönem Wetter teilweise überlaufen. Durch die Ausweisung des neuen Nationalparks Sipoonkorpi wird eine bessere Verteilung der Besucherströme erwartet.

Dienstag, 12. Juli 2011

Naturschutzgebiet am Ebro bei Zaragoza erweitert

Mit dem Gesetz 6/2011 vom 10. März 2011 hat die spanische autonome Region Aragon das Naturschutzgebiet "Reserva Natural Dirigida de los Sotos y Galachos del Ebro" ausgewiesen. Das Naturschutzgebiet mit neuem Namen ist eine Erweiterung des bereits bestehenden Naturschutzgebiets "Reserva Natural Dirigida de los Galachos de la Alfranca de Pastriz, La Cartuja y El Burgo de Ebro".

"Reserva Natural" ist eine der im Rahmen des Gesetzes zum Netz der Schutzgebiete in Aragon festgelegten Schutzgebietskategorien. Der Zusatz "Dirigida" bedeutet, dass im Naturschutzgebiet Maßnahmen umgesetzt werden, um den Schutz für bestimmte Arten zu verbessern. Mit dem Begriff Galachos bezeichnet man Flussarme des Ebro, die dieser Fluss bei Hochwasser geschaffen hat und die wegen der zwischenzeitlich erfolgten Flussregulierung zu Seen geworden sind. Der Begriff Sotos bezeichnet die Auenwälder entlang der Flüsse und Seen.

Freitag, 8. Juli 2011

Norwegen erklärt 14 neue Ramsar-Gebiete

Die Regierung von Norwegen hat kürzlich 14 neue Ramsar-Gebiete erklärt. Damit weist Norwegen nun insgesamt 51 Gebiete aus, die gemäß dem Ramsar-Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete unter Schutz stehen. Die Gesamtfläche der neuen Gebiete ist 721.800 Hektar. Zwei Drittel der Fläche umfassen Meeresgebiete. Die Größe der 14 neuen Ramsar-Gebiete wird deutlich, wenn man die Gesamtgröße aller 51 Ramsar-Gebiete Norwegens betrachtet. Sie beträgt 838.127 Hektar. 

Vier der neuen Ramsar-Gebiete befinden sich auf Spitzbergen. Dies sind die 14 neuen Gebiete im Einzelnen in alphabetischer Reihenfolge:

Dienstag, 5. Juli 2011

Sielmann-Stiftung und Europarc Deutschland suchen schönstes Naturwunder Deutschlands

Bereits zum dritten Mal lässt die Heinz Sielmann Stiftung unterstützt von Europarc über das schönste Naturwunder Deutschlands abstimmen. In diesem Jahr geht es um die schönste Wasserlandschaft in Deutschland.

Zur Auswahl gestellt werden 24 Wasserlandschaften, die alle innerhalb der Nationalen Naturlandschaften (Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservate) liegen.

Dies sind die 24 Wasserlandschaften:

Samstag, 2. Juli 2011

Mallorcas Serra de Tramuntana ist UNESCO-Welterbestätte


Das UNESCO-Welterbekomitee hat am 27. Juni 2011 die Serra de Tramuntana auf der Baleareninsel Mallorca zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Serra de Tramuntana ist als Weltkulturerbe anerkannt worden unter der Rubrik der Geschützten Landschaften.

Steckbrief
Name: Cultural Landscape of the Serra de Tramuntana
Kategorie: Weltkulturerbestätte (Kulturlandschaft)
Jahr der Anerkennung durch die UNESCO: 2011
Fläche: 30.745 Hektar
Pufferzonenfläche: 78.617 Hektar
Koordinaten des Mittelpunkts: N39 43 51 E2 41 41

Im heutigen Post in diesem Blog wird die UNESCO-Welterbestätte Serra de Tramuntana kurz vorgestellt. Alle Artikel in diesem Blog, die sich mit der Welterbestätte Serra de Tramuntana befassen, sind vom heutigen Post aus verlinkt. Der heutige Post ist auch von der rechten Spalte des Blogs direkt verlinkt.

Die jahrtausendelange Besiedlung und deren heute noch deutlich sichtbare Spuren waren das ausschlaggebende Motiv, die Serra de Tramuntana als Welterbe anzuerkennen. Über das Gebirge verstreut finden sich viele Einrichtungen zur Regulierung und zum Transport von Wasser innerhalb von großen Ländereien, die feudalen Ursprungs sind. Die Landschaft ist vielfach durch kunstvolle Terrassen sowie Trockenmauern geprägt.

Die Serra de Tramuntana erstreckt sich entlang der gesamten Nordwestküste von Mallorca. Der höchste Berg ist der Puig Major, 1.445 m ü NN. Die Serra de Tramuntana ist auch für die Touristen von Bedeutung, ist sie doch das wichtigste Wander- und Ausflugsgebiet von Mallorca.

Freitag, 1. Juli 2011

Frankreichs Causses und Cevennen zum Unesco-Welterbe erklärt

Auf seiner Sitzung am 28. Juni 2011 hat das UNESCO-Welterbekomitee die Landschaften der Causses und der Cevennen in Frankreich zum UNESCO-Welterbe erklärt. Die Causses und die Cevennen gehören nun zum UNESCO-Weltkulturerbe, genauer gesagt, zu den Kulturlandschaften (ein Beispiel hierfür aus Deutschland ist das Mittelrheintal).

Das neue UNESCO-Welterbegebiet ist 302.319 Hektar groß, dazu kommt eine 312.425 Hektar große Pufferzone. Das Gebiet befindet sich im südlichen Teil von Zentralfrankreich. Hier findet man eine Gebirgslandschaft, die von tiefen Tälern durchzogen ist. Das Gebiet wird seit langer Zeit stark von menschlichen Einflüssen geprägt. Es ist repräsentativ für die Wechselwirkung zwischen einer auf Ackerbau und Weidewirtschaft basierenden Landwirtschaft und der biophysikalischen Umwelt. Im Gebiet von Mont Lozere (höchster Berg der Cevennen) innerhalb des neuen Welterbegebiets wird noch die Sommer-Transhumance praktiziert. Das ist eine Art der Weidewirtschaft, bei der Schafherden weite Strecken zurücklegen, um Weidegründe für den Sommer zu erreichen.

Die Causses sind Hochplateaus aus Kalkstein. Das Regenwasser versickert weitgehend. Dies führt dazu, dass die Hochflächen des Plateaus steppen- oder wüstenhaft wirken. Die fast waldlosen Hochflächen führten zu einer örtlichen Architektur, die fast ohne Holz auskommt. Die Cevennen sind eine Mischung aus Bergketten und Hochplateaus. Bestehende Großschutzgebiete sind der Nationalpark Cevennen sowie die Naturparks Grands Causses und Haut-Languedoc.

Hier gibt es eine Übersicht über die UNESCO-Welterbestätten in Frankreich. Von dort sind alle Artikel dieses Blogs, die sich mit einzelnen Welterbestätten befassen, verlinkt.