Freitag, 29. April 2011

Koalitionsvereinbarung Rheinland-Pfalz sieht Nationalpark vor

Nicht nur in Baden-Württemberg, auch in Rheinland-Pfalz stehen die Chancen gut, dass während der kommenden Legislaturperiode ein Nationalpark geschaffen wird. Die fast fertig ausgehandelte Koalitionsvereinbarung zwischen der SPD und den Grünen beinhaltet die Schaffung eines Nationalparks.

Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind die einzigen Flächenbundesländer Deutschlands, die zur Zeit noch nicht über einen Nationalpark verfügen. Das Bundesamt für Naturschutz sowie die Naturschutzverbände verlangen schon seit längerer Zeit die Einrichtung von Nationalparks in diesen Bundesländern.

Mittwoch, 27. April 2011

Koalitionsvereinbarung in Baden-Württemberg zu den Großschutzgebieten

Seit dem 27. April 2011 liegt die Koalitionsvereinbarung der zukünftigen grün-roten Landesregierung von Baden-Württemberg vor. Nachfolgend einige Sätze aus dem Abschnitt der Koalitionsvereinbarung "Naturschutz - die Artenvielfalt bewahren" (die Zahlen in Klammern verweisen auf die untenstehenden Anmerkungen):

.... Die Naturschutzstrategie werden wir auf der Basis der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und im Dialog mit den Verbänden weiterentwickeln und mit konkreten Zeit- und Maßnahmenplänen umsetzen (1). Wir werden die Umsetzung der Natura 2000 - Richtlinie beschleunigen (2). Den flächendeckend einzurichtenden Landschaftserhaltungsverbänden kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Wir werden eine landesweite Konzeption für großflächigen Naturschutz in Baden-Württemberg erstellen (3). Dabei streben wir die Einrichtung eines Nationalparks an (4) und suchen hierzu den Dialog mit allen Akteuren vor Ort. Wir werden das Biosphärengebiet Schwäbische Alb personell besser ausstatten. (5) Wir wollen ein weiteres Biosphärengebiet einrichten (6)......

Soweit also ein kurzer Auszug aus der Koalitionsvereinbarung. Jetzt einige Anmerkungen dazu:

Türkischer Nationalpark Küre-Gebirge ist Kandidat für PAN Park - Status

Zur Zeit gibt es elf PAN Parks in Europa. Nun soll in absehbarer Zeit mit dem Nationalpark Küre-Gebirge der erste PAN Park in der Türkei zu diesem Netzwerk hinzukommen.

Der Nationalpark Küre-Gebirge wurde im Jahr 2000 ausgewiesen. Er befindet sich an der Schwarzmeerküste der Türkei in den Provinzen Kastamonu und Bartin. Der 34.000 Hektar große Nationalpark umfasst waldreiche Gebirgslandschaften mit vielen Schluchten, Höhlen und Wasserfällen. Die vom Schwarzen Meer kommende feuchte Luft nährt die dichte Pflanzenwelt des Gebiets. Die Wälder des Gebiets sind so wertvoll, dass der WWF das Gebiet zu den 100 hot spots der europäischen Wälder zählt.

PAN Parks wurde im Jahr 1997 vom WWF der Niederlande und von Molecaten, einer Gesellschaft für Outdoorsport, gegründet. Ziel von PAN Parks ist, ein europäisches Netzwerk von Parks zu schaffen, die einheitliche Kriterien beim Schutz der Wildnis sowie beim touristischen Angebot erfüllen.
 

Dienstag, 26. April 2011

Kernzone Bobenthaler Knopf im Biosphärenreservat Pfälzer Wald - Nordvogesen


Im deutschen Teil des Bioshärenreservats Pfälzer Wald - Nordvogesen gibt es 16 Kernzonen, in denen keine wirtschaftliche Nutzung mehr stattfindet. Eine dieser Kernzonen heißt Bobenthaler Knopf. Die 320 Hektar große Kernzone Bobenthaler Knopf befindet sich im Südosten des Pfälzer Walds nur ca. 1,5 Kilometer von der Grenze zu Frankreich entfernt. Dies ist die zweitgrößte Kernzone des Biosphärenreservats. Der Bobenthaler Knopf ist ein vollständig bewaldeter Hügel unmittelbar östlich des Orts Bobenthal.

Samstag, 23. April 2011

Kanarenregierung verordnet Dachorganisation der Nationalparks

Mit der Verordnung 70/2011 vom 11. März 2011 hat die Regierung der spanischen autonomen Region der Kanaren die gesetzlichen Grundlagen für eine Dachorganisation der bestehenden vier sowie zukünftiger Nationalparks der Inselgruppe geschaffen. Gemäß der spanischen Gesetzgebung (Gesetz 5/2007 über die Nationalparks des Landes) sind die automen Regionen für die Verwaltung und Organisation der auf ihrem Gebiet gelegenen Nationalparks zuständig.

Donnerstag, 21. April 2011

Monviso und Umgebung Kandidaten für UNESCO-Biosphärenreservat

Der Monviso in den Cottischen Alpen und seine Umgebung sollen als binationales Biosphärenreservat der UNESCO ausgewiesen werden. Entsprechende Anträge wurden nun sowohl von italienischer als auch von französischer Seite gestellt.

Der 3.841 m ü NN hohe Monviso ist einer der markantesten Berge der Südalpen in der Nähe der italienisch-französischen Grenze. Die den Monviso umgebenden Berge der Cottischen Alpen sind alle um mindestens 500 bis 800 Meter niedriger. Die Dominanz des Monviso ist so groß, dass man diesen Berg zum Beispiel auch aus dem Flugzeug in Reiseflughöhe mühelos erkennen kann. Die Sicht vom Ortler (Südtirol) zum Monviso über die Poebene hinweg gilt - klare Luft vorausgesetzt - als die weiteste Fernsicht, die in den Alpen möglich ist (Erdkrümmung berücksichtigt).

Auf italienischer Seite gibt es den Naturpark Parco della fascia fluviale del Po - tratto Cuneese. Dieser Naturpark erstreckt sich entlang des Po in der Region Piemont bis hinauf zum Gipfel des Monviso. Auf der französischen Seite gibt es den Naturpark Parc naturel regional du Queyras. Das zukünftige Biosphärenreservat soll sich mindestens über die Gebiete der beiden Parks erstrecken. 

Zur Zeit gibt es in Italien acht Biosphärenreservate. Ein grenzüberschreitendes Biosphärenreservat ist noch nicht darunter. In Frankreich gibt es zehn Biosphärenreservate, darunter das grenzüberschreitende Biosphärenreservat Pfälzer Wald - Nordvogesen.

Hier gibt es eine Übersicht über die Biosphärenreservate in Italien. Von dort sind alle Artikel in diesem Blog, die sich mit einzelnen Biosphärenreservaten befassen, verlinkt.     

Dienstag, 19. April 2011

Rumänien weist neues Ramsar-Gebiet "Eisernes Tor" aus

Rumänien hat vor wenigen Tagen sein sechstes Gebiet nach dem Ramsar-Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete ausgewiesen. Dies ist der Naturpark Eisernes Tor, der flächengrößte Naturpark Rumäniens. Das neue Ramsar-Gebiet hat eine Größe von 115.655 Hektar.

Das Gebiet befindet sich an der Donau im Bereich des berühmten Eisernen Tors im Südwesten von Rumänien. Das Eiserne Tor ist der 134 Kilometer lange Durchbruch der Donau durch die Verbindung zwischen den Karpaten (Banater Gebirge) und dem Westbalkan. Die Donau bildet hier die Grenze zwischen Rumänien und Serbien.
 
Das neue Ramsar-Gebiet kann in der Zukunft ein grenzüberschreitendes Gebiet werden. Denn die auf der Serbischen Seite der Donau gelegenen Gebiete eignen sich genauso als Ramsar-Gebiet wie das auf der rumänischen Seite gelegene Gebiet. In Serbien befindet sich gegenüber dem rumänischen Naturpark Eisernes Tor der 63.608 Hektar große Nationalpark Derdap.

Das neue Ramsar-Gebiet ist zum größeren Teil mit Wald bedeckt. Dazwischen sind Fließwasserflächen und Seen. Im Gebiet kommen über 3.700 Pflanzenarten und 5.200 Tierarten vor. Einige der Arten sind im Gebiet endemisch. Die Donau wird im Bereich des Eisernen Tors aufgestaut. Der Stausee dient der Stromproduktion, der Schifffahrt, der Fischerei und für Freizeitaktivitäten. Auch als Rast- und Überwinterungsgebiet für viele Zugvögel ist die Wasserfläche wichtig.    

Montag, 18. April 2011

Straßenrückbau im Kanton Genf vernetzt Schutzgebiete

Durch einen vor wenigen Tagen gestarteten Straßenrückbau werden zwei Moorgebiete im Kanton Genf miteinander verbunden.

Dies ist eine gute Nachricht für den Flächennaturschutz. Denn es kommt nicht gerade häufig vor, dass eine bestehende Straße zurückgebaut wird, um zwei bisher getrennte Schutzgebiete zu vernetzen. Vor allem ist bemerkenswert, dass dieser Straßenrückbau im Kanton Genf erfolgt. Der Kanton Genf mit der zweitgrößten Stadt der Schweiz ist zum größeren Teil von französischem Staatsgebiet umschlossen. Die Wirtschaft des Kantons Genf boomt. Seit dem Inkrafttreten des Abkommens zur Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und der EU hat sich die Zahl der täglich von Frankreich in den Kanton Genf einpendelnden Beschäftigten vervierfacht. Lange Autoschlangen sind die Folge.

Freitag, 15. April 2011

Geopark im Vogelsberg geplant

Im Vogelsberg in Mittelhessen, dem größten geschlossenen Basaltmassiv Europas, ist die Einrichtung eines Geoparks geplant. Der volle Name des geplanten Geoparks ist "Geopark Vulkan Vogelsberg". 

Der Schwerpunkt des neuen Geoparks wird im Vogelsbergkreis sein. Die Einrichtung des Geoparks erfolgt im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts (LEADER). Unter anderem ist geplant, in der Gemeinde Schotten ein Geoinformationszentrum (Vulkaneum) einzurichten.

Ziel des Projekts ist es nicht nur, den Naturtourismus in der Region Vogelsberg zu fördern. Es soll durch den neuen Geopark auch der Abwanderung aus der ländlichen Region entgegengewirkt werden.

Zur Zeit hat Hessen Anteil an zwei Geoparks. Dies sind der Geopark Odenwald-Bergstraße (zusammen mit Baden-Württemberg) und der Geopark GrenzWelten (zusammen mit Nordrhein-Westfalen). Ein weiterer Geopark (Westerwald-Lahn-Taunus, zusammen mit Rheinland-Pfalz) ist in Vorbereitung.  

Mittwoch, 13. April 2011

Mallorca`s Hundebucht (Cala d`Egos) bei Port d`Andratx

Die Bucht Cala d´Egos befindet sich im Südwesten von Mallorca im Gemeindegebiet von Andratx und am Rand der Serra de Tramuntana.

Port d`Andratx an der Südwestküste Mallorcas besitzt einen der größten Naturhäfen der Balearen. Die Berghänge um die Meeresbucht sind fast alle mit Apartments bebaut. Natur ist nur noch wenig vorhanden.

Die Nachbarbucht im Norden von Port d`Andratx ist die Cala d`Egos. Die Cala d`Egos steht in markantem Gegensatz zur Bucht von Port d`Andratx. Die Cala d`Egos ist nur zu Fuß über einen Bergpass erreichbar. Und die Cala d`Egos mit Umgebung steht unter Landschaftsschutz (Area natural de especial interes = Naturgebiet von besonderem Interesse). Bauten und Apartments sind in diesem Gebiet nicht gestattet. Es lohnt sich, von Port d`Andratx zur Cala d`Egos und zurück zu wandern.

Dienstag, 12. April 2011

RomaNatura

Rom, die ewige Stadt, ist in erster Linie weltweit bekannt als Stätte unzähliger und weltberühmter Kulturschätze. Kaum bekannt ist, dass Rom auch etwas mit Natur zu tun hat. Heute stehen 64 Prozent des städtischen Territoriums (80.000 von insgesamt 129.000 Hektar) in der einen oder anderen Form unter Naturschutz.

14.000 Hektar der geschützten Fläche der Stadt Rom werden von RomaNatura verwaltet. Das ist so viel wie die gesamte Stadtfläche von Bologna. Und zum Vergleich: die Royal Parks Constabulary in London verwalten 2.500 Hektar Fläche. RomaNatura wurde im Jahr 1997 gegründet und ist eine Einrichtung des öffentlichen Rechts, die mit eigener Verwaltung, Finanzen und Befugnissen ausgestattet ist.

Sonntag, 10. April 2011

Fünf-Länder-Schutzgebiet an Mur, Drau und Donau geplant

Nach einer Meldung des für Naturschutzthemen zuständigen österreichischen Lebensministeriums haben die zuständigen Minister von Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien eine Absichtserklärung zur Schaffung eines grenzüberschreitenden Biosphärenreservats "Mur-Drau-Donau" unterzeichnet. Dies wäre das erste Schutzgebiet der Welt, das sich über fünf Staaten erstreckt.

Das Flusssystem von Mur, Drau und Donau gehört zu den noch naturbelassensten Flusssystemen Europas. Die 453 Kilometer lange Mur entspringt in den Niederen Tauern und fließt unter anderem durch Graz. An der kroatisch-ungarischen Grenze mündet die Mur in die Drau. Die 749 Kilometer lange Drau entspringt nahe des Pustertals in Südtirol und fließt unter anderem durch Lienz in Osttirol, durch Kärnten, durch Maribor in Slowenien und durch Osijek in Kroatien. Unterhalb von Osijek mündet die Drau in die Donau.

Mittwoch, 6. April 2011

Tellskapelle am Urner See - Landschaft von nationaler Bedeutung


Der Urner See, ein Arm des Vierwaldstätter Sees in der Zentralschweiz, gehört zu den landschaftlich großartigsten Seen Europas. Der Urner See ist fjordartig in die Schweizer Nordalpen eingetieft. Die Bergwelt in der Umgebung des Sees unterscheidet sich gleichwohl wesentlich von den Bergen der norwegischen Fjorde. Denn in der Umgebung des Urner Sees dominieren Sedimentgesteine, die markante Gipfelformen herausbilden.

Der Urner See ist wie auch nahezu der gesamte Vierwaldstätter See im Verzeichnis der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung enthalten. Dieses Verzeichnis listet zur Zeit 162 Objekte auf. Das Objekt "Vierwaldstätter See mit Kernwald, Bürgenstock und Rigi", zu dem auch der Urner See gehört, hat eine Fläche von 38.198 Hektar. Es wurde im Jahr 1983 dem Verzeichnis hinzugefügt. 

Das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler wurde im Jahr 1977 verordnet und seitdem mehrfach erweitert. Die Verordnung gründet sich auf den Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz. Dort heißt es "Der Bundesrat (Anmerkung: die Regierung) erstellt nach Anhören der Kantone Inventare von Objekten von nationaler Bedeutung". 

Montag, 4. April 2011

Das Netzwerk Smaragd (Emerald-Network) des Europarats

Schon das Schutzgebiets-Netzwerk Natura 2000 der EU ist in Deutschland bei der Bevölkerung nur wenig bekannt. Noch schlechter ist der Bekanntheitsgrad des Netzwerks Smaragd (englisch: Emerald-Network) des Europarats. 

Dabei ist das Netzwerk Smaragd des Europarats eigentlich nichts anderes als das Natura 2000 - Netzwerk der EU, übertragen auf die Länder Europas, die nicht Mitglied der EU sind. Das Netzwerk Smaragd gilt auch für die Länder der EU. Jedoch brauchen die Länder der EU keine eigenen Smaragd-Schutzgebiete auszuweisen. Denn die Natura 2000 - Gebiete sind automatisch auch Smaragd - Gebiete.

Die Länder Europas, für die das Emerald-Network unmittelbar gilt, sind: Andorra, Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Georgien, Island, Kasachstan, Liechtenstein, Moldavien, Monaco, Montenegro, Norwegen, Russland, Serbien, Schweiz, Mazedonien, Türkei und Ukraine. Zudem haben sich verschiedene afrikanische Staaten dem Emerald-Network angeschlossen, wie z.B. Burkina Faso, Marokko, Senegal, Tunesien.

Samstag, 2. April 2011

Italiens Parks mit Welterbestatus

Auf der zentralen Internetseite der Schutzgebiete von Italien - www.parks.it - gibt es jetzt eine Funktion, mit der man die Parks mit UNESCO-Welterbestatus abrufen kann. In der linken Spalte der Startseite unten klickt man unter "Riconoscimenti" (Anerkennungen) auf "Patrimonio Mondiale dell`Umanita" (Welterbe). Darauf erscheint eine Liste mit allen Parks Italiens, die UNESCO-Welterbestätten sind. 

Das sind eine ganze Menge, denn es geht hier nicht nur um die Welt-Naturerbestätten, sondern auch um die Welterbe-Kategorien "Kulturlandschaft" sowie "Weltkulturerbe".