Mittwoch, 6. April 2011

Tellskapelle am Urner See - Landschaft von nationaler Bedeutung


Der Urner See, ein Arm des Vierwaldstätter Sees in der Zentralschweiz, gehört zu den landschaftlich großartigsten Seen Europas. Der Urner See ist fjordartig in die Schweizer Nordalpen eingetieft. Die Bergwelt in der Umgebung des Sees unterscheidet sich gleichwohl wesentlich von den Bergen der norwegischen Fjorde. Denn in der Umgebung des Urner Sees dominieren Sedimentgesteine, die markante Gipfelformen herausbilden.

Der Urner See ist wie auch nahezu der gesamte Vierwaldstätter See im Verzeichnis der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung enthalten. Dieses Verzeichnis listet zur Zeit 162 Objekte auf. Das Objekt "Vierwaldstätter See mit Kernwald, Bürgenstock und Rigi", zu dem auch der Urner See gehört, hat eine Fläche von 38.198 Hektar. Es wurde im Jahr 1983 dem Verzeichnis hinzugefügt. 

Das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler wurde im Jahr 1977 verordnet und seitdem mehrfach erweitert. Die Verordnung gründet sich auf den Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz. Dort heißt es "Der Bundesrat (Anmerkung: die Regierung) erstellt nach Anhören der Kantone Inventare von Objekten von nationaler Bedeutung". 


Das aktuelle Problem der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung ist, dass gemäß Artikel 6 des Natur- und Heimatschutzgesetzes nur der Bund diese Schutzgebietskategorie bei seinen Planungen berücksichtigen muss. Die Kantone und Gemeinden, die für den Großteil der raumwirksamen Planungen verantwortlich sind, müssen auf diese geschützten Landschaften im Prinzip keine Rücksicht nehmen (gleichwohl haben viele Kantone die entsprechenden Gebiete als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen). Zur Zeit ist der Bund dabei, den aktuellen Zustand der geschützten Landschaften zu erheben und Maßnahmen für ihren besseren Schutz in der Zukunft zu entwicklen.

Die nachfolgenden Bilder sind vom Ostufer des Urner Sees bei der Tellskapelle aus aufgenommen. Mit dem Auto gelangt man zur Tellskapelle, indem man die Axenstraße am Ostufer des Urner Sees zwischen Brunnen und Flüelen benutzt. Die Ausfahrt zur Tellspelle ist beschildert. Vom Parkplatz führt ein Weg mit einem Höhenunterschied von ca. 70 Metern hinab zum Ufer bei der Kapelle. Mit der Bahn kann man zum Bahnhof Sisikon oder Flüelen fahren und dann auf einem beschilderten Wanderweg am Ufer entlang die Tellskapelle erreichen.

Blick vom Ostufer des Urner Sees bei der Tellskapelle in Richtung Norden: im Hintergrund erhebt sich der Bergzug der Rigi, am Ufer rechts hinten ist der Ort Brunnen. Ein Föhnsturm sorgt für hohen Wellengang.
Das Türmchen der Tellskapelle am Urner See: in der Kapelle befinden sich Wandmalereien zur Tellsage.
Blick über den Urner See nach Westen
Markant erhebt sich das Felshorn des Gitschen, 2540 m, über dem Urner See. Rechts hinten ist der Gipfel des Uri-Rotstocks, 2826 m.
Die Ufer des Urner Sees sind oft so steil, dass nicht einmal Platz für einen Weg bleibt.
Oberhalb der Tellskapelle befindet sich ein Glockenspiel, am gegenüberliegenden Ufer rechts ist die Ortschaft Bauen zu erkennen, darüber erhebt sich der Oberbauen Stock, 2117 m.
   

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