Montag, 31. Januar 2011

Burgenland verordnet "Geschützten Lebensraum Weißes Kreuz"

Mit der 72. Verordnung vom 9. November 2010 hat die Regierung des österreichischen Bundeslands Burgenland den geschützen Lebensraum Weißes Kreuz erklärt. Das neue Schutzgebiet befindet sich innerhalb der Marktgemeinde Großhöflein. Großhöflein befindet sich westlich von Eisenhüttenstadt und südlich des Leithagebirges. Der Geschützte Lebensraum Weißes Kreuz befindet sich unmittelbar nördlich von Großhöflein und am Südhang des Leithagebirges. Geschützt wird ein Trockenrasengebiet.

Die Schutzgebietskategorie des Geschützten Lebensraums ist eine von sieben Schutzgebietskategorien des Burgenlandes. Die anderen sechs Kategorien sind: Natura 2000 - Gebiete, Nationalpark, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturparke und geschützte Landschaftsteile.

Mit der Schutzgebietskategorie der Geschützten Lebensräume sollen die im Anhang I und Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie der EU) angeführten und im Burgenland gefährdeten natürlichen Lebensraumtypen sowie Arten bewahrt, entwickelt und ggf. wiederhergestellt werden. Mit dem neuen Schutzgebiet gibt es im Burgenland insgesamt fünf Geschützte Lebensräume.

Freitag, 28. Januar 2011

Frankreich plant einen Feuchtgebiets-Nationalpark

Neun Nationalparks besitzt Frankreich zur Zeit. Und gemäß eines langfristigen Umweltplans soll Frankreich in den kommenden Jahren drei zusätzliche Nationalparks bekommen. Diese Nationalparks sollen in Naturräumen eingerichtet werden, die bisher noch nicht von der Schutzgebietskategorie Nationalpark abgedeckt sind. Ziel ist, dass zwei Prozent der Fläche Frankreichs (ohne Überseedepartements) unter einem strengen Schutz stehen (Nationalpark oder Naturschutzgebiet).

Die bestehenden Nationalparks decken die Ökosysteme Mittelgebirge, Hochgebirge, Tropenwald, Inseln und Küsten ab. Die Ökosysteme Mittelmeerlandschaft, Laubwald der tiefen Lagen und Feuchtgebiete sind in den Nationalparks noch nicht vertreten.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Geopark im Landkreis Herzogtum Lauenburg geplant

Dreizehn Geoparks gibt es zur Zeit in Deutschland, ein Vierzehnter ist im Entstehen. Schleswig-Holstein gehört zu den Bundesländern, die noch nicht über einen Geoprk verfügen. Das könnte sich jedoch ändern, wenn die Pläne zur Schaffung eines Geoparks im Landkreis Herzogtum Lauenburg Wirklichkeit werden.

Der schleswig-holsteinische Landkreis Herzogtum Lauenburg befindet sich ganz im Südosten des Bundeslands. Die Südgrenze des Landkreises bildet die Elbe, im Osten befindet sich der Naturpark Lauenburgische Seen. 

Mittwoch, 26. Januar 2011

Aragon verordnet Verzeichnis der Stillgewässer von naturschutzfachlicher Bedeutung


Mit der Verordnung 204/2010 vom 2. November 2010 hat die spanische autonome Region Aragon ein Verzeichnis der Stillgewässer von naturschutzfachlicher Bedeutung (Inventario de Humedales Singulares de Aragon) sowie einen verstärkten Schutz der Stillgewässer beschlossen.

Viele Seen von Aragon befinden sich zwar innerhalb von Nationalparks und Naturparks bzw. sie sind Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000. Der Gesetzgeber der  Region Aragon hielt es jedoch für notwendig, die Stillgewässer systematisch zu erfassen und zu schützen.

Zu diesem Zweck wurde jetzt ein Verzeichnis der Stillgewässer der Region verordnet. Dieses Verzeichnis kann zu einem späteren Zeitpunkt um weitere Stillgewässer ergänzt werden. In seiner ersten Ausgabe listet das Verzeichnis 152 Hochgebirgsseen auf, außerdem 16 Süßwasserseen außerhalb des Hochgebirges, einen temporären Süßwassersee, 38 temporäre Salzwasserseen, 5 ständige Salzwasserseen sowie 5 Moore. Auch 16 künstliche Seen sowie ein unterirdisches Karstwassersystem sind Bestandteil des Verzeichnisses.

Dienstag, 25. Januar 2011

Berezinskiy ist das neunte Ramsar-Gebiet von Weißrussland

Weißrussland hat Anfang 2011 sein neuntes Ramsar-Gebiet gemeldet. Das Abkommen von Ramsar war das erste internationale Abkommen zum Flächennaturschutz. Es befasst sich mit dem Schutz von Feuchtgebieten weltweit. Vor der neuesten Meldung hatte Weißrussland acht Ramsar-Gebiete mit einer Fläche von 285.807 Hektar. 

Das jetzt neu gemeldete Gebiet ist gleichzeitig eines von drei Biosphärenreservaten in Weißrussland. Das Berezinskiy - Biosphärenreservat befindet sich ca. 100 Kilometer nordöstlich von Minsk in der Landschaftszone der südlichen europäischenTaiga und hat eine Größe von 85.149 Hektar (Koordinaten 54 38 N / 28 30 E). 

Samstag, 22. Januar 2011

Irrationale Argumente gegen Nationalpark in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg ist bald reif für eine Auszeichnung: die Auszeichnung als diejenige Region Europas, die sich mit der Schutzgebietskategorie des Nationalparks am schwersten tut.

Auf der Toursimusmesse CMT in Stuttgart konnte man jetzt wieder einen Eindruck davon gewinnen, wie einige Interessengruppen in Baden-Württemberg versuchen, auf Teufel komm raus die Schaffung eines Nationalparks in Baden-Württemberg zu verhindern.

Dabei wird die Sache langsam peinlich. Wenn in Sachen Nationalpark in Baden-Württemberg nicht bald etwas passiert, wird dieses Bundesland in absehbarer Zeit die einzige Region Europas ohne Nationalpark sein. Da kann man den baden-württembergischen Werbespruch "Wir können alles außer Hochdeutsch" bald abwandeln in "Wir können alles außer Nationalpark und wirksamen, mit den Anforderungen der Unesco kompatiblen Flächennaturschutz".

Freitag, 21. Januar 2011

Sechste Ausgabe des staatlichen italienischen Schutzgebietsverzeichnisses

Im Jahr 2010 hat das italienische Umweltministerium das inzwischen sechste offizielle Verzeichnis der Schutzgebiete herausgegeben. Das ist insofern bemerkenswert, als die fünfte Ausgabe des Verzeichnisses aus dem Jahr 2003 stammt. Die Aktualisierung des Verzeichnisses erfolgt jeweils nur in einem zeitlichen Abstand von mehreren Jahren. Somit bietet sich bei einem Vergleich der fünften und sechsten Ausgabe des Schutzgebietsverzeichnisses die Gelegenheit, die Entwicklung beim Flächennaturschutz in Italien während der letzten 7 Jahre zu verfolgen.

Im Schutzgebietsverzeichnis (elenco ufficiale delle aree protette) werden alle diejenigen Schutzgebiete aufgeführt, die einen gesetzlichen Schutzstatus haben und über einen Namen und eine genaue Umgrenzung bzw. Zonierung verfügen (dazu gibt es noch einige andere Bedingungen).

Donnerstag, 20. Januar 2011

Oberösterreich verordnet Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler

Mit der Verordnung Nr. 89 im Landesgesetzblatt vom 31. Dezember 2010 hat das österreichische Bundesland Oberösterreich das Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler ausgewiesen. Mit dem Begriff Europaschutzgebiet bezeichnet man in Oberösterreich die per Verordnung sichergestellten Schutzgebiete im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 (FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete).

Das neue Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler ist das zehnte Europaschutzgebiet, das in Oberösterreich ausgewiesen worden ist. Das Gebiet befindet sich im Nordwesten von Oberösterreich in der Nähe des Dreiländerecks Österreich / Deutschland / Tschechien. Das Gebiet hat eine Größe von 9.351 Hektar. Es liegt vollständig im Bezirk Rohrbach. Innerhalb des neuen Europaschutzgebiets befinden sich die Naturschutzgebiete Orchideenwiese in Freundorf (1994), Stadlau (2003) und Torfau (2006).

An prioritären Lebensraumtypen gemäß der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor: Moorwälder, lebende Hochmoore, Auenwälder, Schlucht- und Hangmischwälder, artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden sowie Buschvegetation. Die prioritären Arten sind Steinkrebs, Böhmischer Kranzenzian, Wolf und Hochmoor-Laufkäfer.

Weitere bereits ausgewiesene Europaschutzgebiete in Oberösterreich sind zum Beispiel der Dachstein, der Mond- und Attersee, der Nationalpark Kalkalpen und der untere Inn.

Weitere Informationen
Die FFH-Gebiete in Oberösterreich im Post vom 09.03.2021


Mittwoch, 19. Januar 2011

Große Orte Frankreichs (Grands Sites de France)

Das Label der Site classe oder Site inscrit ist die älteste Schutzgebietskategorie Frankreichs. Unter diesem Label versteht man einen besonderen Natur- bzw. Kulturort, der in ein Verzeichnis aufgenommen und gesetzlich geschützt ist. Es gibt über 2500 Sites classees und über 4500 Sites inscrits.

Im Jahr 2000 haben sich 17 Betreiber von besonders bekannten und herausragenden Sites zusammengeschlossen und die Marke Grand Site de France geschaffen. Damit will man zum Ausdruck bringen, dass die betreffende Landschaft unter den tausenden von Sites etwas ganz besonderes ist. Es gibt jedoch auch eine mit dem Label verbundene Verpflichtung, indem die betreffenden Landschaften gefördert, die Besuchermassen gelenkt und die Natur besser geschützt werden soll.

Am 11. Mai 2010 hat die französische Nationalversammlung dem Label Grand Site de France sogar Gesetzesrang zugebilligt. Der Artikel 341-15-1 wurde dem Umweltgesetzbuch hinzugefügt mit folgendem Inhalt:

Dienstag, 18. Januar 2011

Lina-Hähnle-Auwald (Nachtigalleninsel) bei Lauffen am Neckar


Ein interessanter und erprobter Weg, in Zeiten knapper öffentlicher Kassen zu mehr Schutzgebieten und zu mehr Wildnis zu kommen, ist die private Initiative. Stiftungen, die Flächen aufkaufen und sie anschließend unter Schutz stellen, gewinnen auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Eine der erfolgreichsten dieser Stiftungen ist die NABU-Stiftung. Diese im Jahr 2001 gegründete Stiftung besitzt Ende des Jahres 2009 bereits Gebiete in Deutschland mit einer Fläche von fast 7.000 Hektar, Tendenz stark steigend. In vielen dieser Gebiete wird zumindest teilweise der Grundsatz verfolgt: "Natur Natur sein lassen". Das heißt, dass sich diese Gebiete zu Wildnisgebieten entwickeln dürfen. 

Die Mehrzahl der Gebiete befindet sich in den neuen Bundesländern. In Baden-Württemberg besitzt die NABU-Stiftung (noch) vergleichsweise wenige Flächen. Es ist trotzdem gerechtfertigt, in diesem Post ein Gebiet im Eigentum der NABU-Stiftung in Baden-Württemberg vorzustellen. Denn die Gründerin des NABU (früher: Bund für Vogelschutz) Lina Hähnle stammte aus Baden-Württemberg und sie kaufte Teile der Nachtigalleninsel bei Lauffen am Neckar. Im Jahr 2001 schenkten die Nachfahren von Lina Hähnle die Nachtigalleninsel der NABU-Stiftung mit der Bedingung, dass das Gebiet zukünftig Lina-Hähnle-Auwald genannt wird. 

Wird Menorca Sitz des Hauptquartiers des Weltnetzwerks der Unesco-Biosphärenreservate?

Der Senat des spanischen Abgeordnetenhauses hat bei seiner Sitzung am 1. Dezember 2010 einstimmig die Kandidatur der Baleareninsel Menorca für den Sitz des Hauptquartiers des Weltnetzwerks der Unesco-Biosphärenreservate unterstützt. Damit will der spanische Senat die entsprechenden Bestrebungen der Verwaltung sowie der Region der Balearen unterstützen. Der Senat des spanischen Abgeordnetenhauses ist die Vertretung der spanischen Regionen.

Die ca. 700 km² große Baleareninsel Menorca ist als Ganzes seit dem Jahr 1993 Biosphärenreservat. Kernzone des Biosphärenreservats ist der Naturpark S`Albufera des Grau. Im dortigen Informationszentrum soll auch das Hauptquartier des Weltnetzwerks der Unesco-Biosphärenreservate angesiedelt werden.

Spanien ist sicher ein geeigneter Kandidat für den Sitz des Biosphärenreservat-Hauptquartiers. Von den zur Zeit 564 Biosphärenreservaten weltweit befinden sich allein 40 in Spanien. Damit ist Spanien das Land mit den meisten Biosphärenreservaten.

Die Wahl für den Sitz des Hauptquartiers soll im Mai 2011 bei der Versammlung in Dresden stattfinden.   

Freitag, 14. Januar 2011

Bereits 65 Wildnisgebiete in Italien

Gemäß den auf der Internetseite der 1985 gegründeten italienischen Wildnisgesellschaft (Assoziatione Italiana per la Wilderness, AIW) verfügbaren Informationen gibt es mit Stand Ende 2010 bereits 65 Wildnisgebiete (aree wilderness) in Italien.

Die 65 Wildnisgebiete bedecken eine Fläche von 39.794 Hektar. Auf 51 Prozent dieser Fläche (20.545,1 Hektar) ist die Jagd vollständig eingestellt. 20 Gebiete mit insgesamt 12.453 Hektar befinden sich innerhalb von Parks oder Naturschutzgebieten.

Die Aufteilung der Wildnisgebiete Italiens auf die Regionen ist wie folgt:

Donnerstag, 13. Januar 2011

Kärnten verordnet Europaschutzgebiet Tiebelmündung

Mit der Verordnung vom 24. November 2010 (Landesgesetzblatt Nr. 94/2010) hat die Kärnter Landesregierung das Europaschutzgebiet Tiebelmündung ausgewiesen. Das Schutzgebiet befindet sich am Ostufer des Ossiacher Sees bei der Mündung des Tiebelbachs.

Im Rahmen des EU-Natura 2000 Programms gibt es die FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat) sowie die Vogelschutzgebiete. In Kärnten werden diese Gebiete mit dem Begriff Europaschutzgebiet (ESG) bezeichnet. Diese Gebiete werden jeweils durch eine Verordnung ausgewiesen, wie dies auch bei den Naturschutzgebieten etc. der Fall ist. 

Mittwoch, 12. Januar 2011

76 Prozent der Bevölkerung befürworten den geplanten Nationalpark Calanque

Bei einer Umfrage des GIP des Calanque im Dezember 2010 zum geplanten Nationalpark an der Mittelmeerküste bei Marseille haben sich 76 Prozent der in der Nachbarschaft zum Nationalpark lebenden Bevölkerung für den Park ausgesprochen. 

8 von 10 Anwohnern kannten bereits den geplanten neuen Nationalpark. Nur 7 Prozent der befragten Personen sprachen sich gegen den Nationalpark aus. 93 Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass der Nationalpark geeignet ist, die Land- und Meeresflächen effektiv zu schützen. 88 Prozent meinten, dass der Nationalpark in der Lage ist, den Schutz der Natur und die menschlichen Aktivitäten unter einen Hut zu bringen. 86 Prozent glaubten, dass der Nationalpark das Ansehen von Marseille in der Welt stärken kann. 85 Prozent waren der Ansicht, dass der Nationalpark auch das kulturelle Erbe des Gebiets besser schützen kann. Ebenfalls 85 Prozent glaubten, dass der Nationalpark zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Region beitragen kann. Und 81 Prozent erwarteten vom Nationalpark die Entwicklung eines verantwortungsbewussten und nachhaltigen Tourismus.

Dienstag, 11. Januar 2011

Bundesamt für Naturschutz fordert mehr und bessere Großschutzgebiete in Deutschland

In einem Positionspapier vom November 2010 fordert das Bundesamt für Naturschutz mehr Großschutzgebiete in Deutschland, die sich zudem qualitativ verbessern müssen. Zu den Großschutzgebieten gehören die Nationalparks, die Biosphärenreservate und die Naturparks.

Das Thema der Wildnisentwicklung muss gemäß dem Bundesamt für Naturschutz vor allem bei den Nationalparks und Biosphärenreservaten zukünftig noch besser beachtet werden. Nationalparks und Biosphärenreservate müssen einen wichtigen Beitrag für das Biodiversitätsziel der Bundesregierung leisten, wonach bis zum Jahr 2020 zwei Prozent der Fläche Deutschlands Wildnis sein sollen.


Sonntag, 9. Januar 2011

Kataloniens Landschaftsschutzgebiete (PEIN) erweitert


Mit der Verordnung 166/2010  vom 9. November 2010 hat die autonome spanische Region Katalonien das Landschaftsschutzgebiet Moianes beträchtlich erweitert.

Die Landschaftsschutzgebiete Kataloniens bilden die Grundlage des Flächennaturschutzes dieser Region. Diese Gebiete heißen PEIN, nach dem Pla d`Espais d`Interes Natural (Plan der Gebiete von Bedeutung für die Natur). Dieser Plan wurde mit der Verordnung 328 / 1992 verabschiedet. 

Seit dem Jahr 1992 haben sich die Zahl und die Ausdehnung der PEIN-Gebiete immer weiter vergrößert. Nicht zuletzt hat hierzu auch das europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 beigetragen. Denn gemäß dem Gesetz 12 / 2006 über Maßnahmen zum Naturschutz heißt es, dass alle Natura 2000-Gebiete Kataloniens mindestens auch PEIN-Gebiete sein müssen. Zur Zeit gibt es in Katalonien 166 PEIN-Gebiete. Ihr Anteil an der Landfläche Kataloniens hat sich von ursprünglich 21 Prozent auf inzwischen 30 Prozent vergrößert. 

Freitag, 7. Januar 2011

Italiens Nationalpark Stilfser Joch wird jetzt von den Regionen verwaltet

Seit seiner Gründung im Jahr 1935 wurde der Nationalpark Stilfser Joch vom italienischen Staat zentral verwaltet. Mit Beginn des Jahres 2011 ist die Verwaltung des Nationalparks nun zu den autonomen Provinzen Südtirol und Trentino sowie der Region Lombardei übergegangen. Darum war jahrzehntelang gerungen worden.

Zukünftig verwaltet jede autonome Provinz bzw. Region den Anteil des Nationalparks, der auf ihrem Territorium liegt. Dies sieht die neue Nationalpark-Durchführungsbestimmung vor. Zukünftig entscheidet zudem ein Gremium über die Enwicklung des Nationalparks, das mit Vertretern des Staates sowie der drei beteiligten Regionen besetzt ist. 

Mittwoch, 5. Januar 2011

Afrigal wird 23. Naturschutzgebiet Tirols

Die Tiroler Landesregierung hat mit der Verordnung 81/2010 vom 7. Dezember 2010 das Naturschutzgebiet Afrigal ausgewiesen. Dies ist das 23. Naturschutzgebiet des österreichischen Bundeslands.

Das neue Naturschutzgebiet Afrigal hat eine Größe von 71,6 Hektar. Es befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Nassereith unmittelbar westlich der Passhöhe des Fernpass an einem nach Osten gerichteten Berghang. Das Berggebiet gehört zu den Lechtaler Alpen.

Der Talkessel des Afrigal zeichnet sich durch besonders naturnahe Bergkiefern und Spirkenwälder aus. Im Gebiet kommen auch Buschvegetation mit Latsche und behaarter Almrose sowie bodensaure Fichtenwälder vor. Der untere Bereich des Gebiets wird von einer Bergsturzmasse gebildet. Darüber erhebt sich eine steile, aus Hauptdolomit bestehende Bergflanke. Der im Afrigal vorkommende Spirkenwald ist in Österreich nur noch an zwei Stellen in dieser Ausdehnung zu finden.

40,1 Hektar des Gebiets sind bereits als Naturwaldreservat ausgewiesen. Zudem ist das Afrigal ein FFH-Gebiet im Rahmen des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000.

Weitere Informationen
Naturschutzgebiete im Bundesland Tirol im Post vom 30.04.2022 


 

Dienstag, 4. Januar 2011

Frankreich hat bereits 1.752 Natura 2000 - Gebiete

Mit Stand Herbst 2010 verfügt Frankreich bereits über 1.752 EU-Natura 2000 - Gebiete (FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete). Dies geht aus einer Meldung des Inventaire National du Patrimoine Naturel (Inventar aller Schutzgebiete und Arten Frankreichs, organisiert vom Nationalen Museum für Naturgeschichte und Partnern) hervor.

Im September 2010 gab es die bisher letzte Nachmeldung von Schutzgebieten. Dabei wurde die Gebietsfläche von 10 FFH-Gebieten geändert, ein FFH-Gebiet wurde neu ausgewiesen. Zudem wurden zwei Vogelschutzgebiete neu ausgewiesen und bei einem Vogelschutzgebiet ein Fehler bei der Gebietsfläche berichtigt.

Alle Natura 2000-Gebiete Frankreichs zusammengenommen bedecken nun eine Landfläche von 6.883.919,72 Hektar und eine Meeresfläche von 4.042.936,75 Hektar. 

Montag, 3. Januar 2011

Zweiter Nationalpark für Nordrhein-Westfalen in Sicht

Die Chancen stehen gut, dass Nordrhein-Westfalen bis Ende 2011 seinen zweiten Nationalpark einweihen kann. Während der bisher einzige Nationalpark des Bundeslandes, der Nationalpark Eifel, sich ganz im Westen in der Nähe der Grenze zu Belgien befindet, liegt der geplante Nationalpark Lippe in Ostwestfalen im Teutoburger Wald zwischen Detmold und Paderborn.

Die Schaffung des Nationalparks Lippe ist Bestandteil der Koalitionsvereinbarung der rot-grünen Landesregierung. Ein Unsicherheitsfaktor ist die weitere Entwicklung auf dem Truppenübungsplatz Senne, der Bestandteil des Nationalparks werden soll. Die auf dem Truppenübungsplatz stationierten Briten wollen Deutschland bis spätestens 2020 verlassen. Ein genauer Zeitpunkt für die Aufgabe des Truppenübungsplatzes ist jedoch noch nicht bekannt.

Sonntag, 2. Januar 2011

Mallorca`s Mönchsbucht (Caló d'en Monjo) im Schutzgebiet Cap Andritxol

Die Bucht Caló d'en Monjo (Mönchsbucht) ist eine naturbelassener Küstenabschnitt auf der Halbinsel Cap Andritxol im Gemeindegebiet von Calvia und am Rand der Serra de Tramuntana. 

Das Cap Andritxol ist ein Landvorsprung im Südwesten Mallorcas zwischen den Fremdenverkehrsorten Peguera und Camp de Mar. Der größte Teil dieses Landvorsprungs ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen (area natural de especial interes, ANEI). Dieses Schutzgebiet wurde mit dem Gesetz 1/1991 geschaffen. Seine Größe ist 184 Hektar. Es ist eines von 47 ANEI`s auf Mallorca.

An der Südküste des Cap Andritxol befindet sich die Caló d'en Monjo (Mönchsbucht). Die Bucht ist ca. 230 Meter tief. Die Breite an der Öffnung beträgt ca. 150 Meter. Dadurch sind im Grund der Bucht selbst hohe Wellen kaum mehr zu spüren, außer bei Südoststurm. Dann schlagen die Wellen an die Felsen und Gischt spritzt auf. Die Bucht befindet sich mitten in einem ausgedehnten Kiefernwald, der das gesamte Schutzgebiet Cap Andritxol einnimmt.