Montag, 4. Januar 2010

South Downs Nationalpark in England beschlossen

England verfügt zur Zeit über acht Nationalparks sowie ein nationalparkähnliches Gebiet ("The Broads"). Am 12. November 2009 hat der Umweltminister Großbritanniens eine Verordnung zur Schaffung des neunten Nationalparks "South Downs" unterzeichnet.

Die Verordnung wird am 31. März 2010 wirksam. Die Planungen für den neuen Nationalpark South Downs begannen bereits im April 2000. Im Dezember 2002 lag ein erster Vorschlag der Umweltbehörde über das Gebiet eines zukünftigen Nationalparks South Downs vor. Dem war eine öffentliche Anhörung vorausgegangen. Im Jahr 2004 wurden die Grenzen des geplanten Parks erweitert. Im November 2008 reichte die Behörde den Abschlussbericht zum Nationalpark beim Umweltminsterium ein. Am 31. März 2009 kündigte der Umweltminister seine Absicht an, den Nationalpark South Downs zu schaffen.

Der neue Nationalpark South Downs befindet sich ganz im Süden Englands teilweise direkt an die Kanalküste angrenzend. Die South Downs sind ein relativ naturbelassener Höhenrücken, der sich nördlich der Kanalküste vom Seebad Brighton im Osten bis nach Southhampton im Westen erstreckt. Der Nationalpark hat eine Größe von 1.637 km².

Die Nationalparks von England, Wales und Schottland entsprechen nicht der IUCN-Kategorie II für Nationalparks. Sie gelten bei der IUCN als "geschützte Landschaften" (IUCN-Kategorie V). Teilweise entsprechen die Nationalparks einem deutschen Landschaftsschutzgebiet oder Naturpark. Die Schaffung von Nationalparks in England begann zu einer Zeit, als die internationale Definition der IUCN für Nationalparks noch nicht vorlag. Nationalpark bedeutet in Großbritannien somit nicht, dass die entsprechenden Gebiete ursprüngliche, wilde Natur beinhalten, die dem Prozessschutz unterliegt. Die Gebiete befinden sich nicht einmal im Besitz des Staates. National bedeutet lediglich, dass die entsprechenden Landschaften national bedeutend sind.

Für die Zukunft der Nationalparks von Großbritannien bleibt zu hoffen, dass es in kleinen Schritten gelingt, die Natur der entsprechenden Gebiete zu fördern und zu verbessern. Dies ist in Großbritannien Aufgabe der Nationalparkbehörden, aber auch privater Schutzorganisationen wie zum Beispiel dem National Trust.

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