Montag, 26. Oktober 2009

Vorschlag für Nationalpark Ammergebirge

Bereits im Post vom 14. August 2009 habe ich das Naturschutzgebiet Ammergebirge (Bayerische Alpen) kurz angesprochen. Dies ist mit einer Fläche von 28.850 Hektar das größte Naturschutzgebiet ganz Süddeutschlands - und größer als so mancher Nationalpark.

Und dieser Gedanke des Nationalparks blieb im Post vom 14.08.09 unausgesprochen. Ich war damals einfach nicht mutig genug, meinte mich andererseits auch daran zu erinnern, dass Vorschläge für einen Nationalpark Ammergebirge bereits einmal als nicht realisierbar abgelehnt worden sind.

Umso mehr besteht jetzt Grund zur Freude. Denn das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat vor wenigen Tagen die Studentinnen Stefanie Barnsteiner und Ariane Lubberger mit einem Sonderpreis für ihre Projektarbeit eines Nationalparks Ammergebirge ausgezeichnet.

In der Projektarbeit haben die Studentinnen die Nationalparkwürdigkeit des Ammergebirges eingehend belegt sowie einen Abgrenzungsvorschlag ausgearbeitet. Die Arbeit wurde den zuständigen Behörden und Entscheidungsträgern bereits als Diskussionsgrundlage vorgelegt. Deren Bewertung der Arbeit lautet "sehr gut aufgearbeitet, professionell und äußerst hilfreich".

Es gibt sogar eine neue Homepage zum Thema (www.initiative-nationalpark-ammergebirge.de).

Hoffen wir also, dass es langsam aber sicher mit einem Nationalpark in diesem großartigen Hochgebirge doch noch etwas wird. Ich selbst habe bei meinen gelegentlichen Wanderungen in den Ammergauer Alpen zwiespältige Eindrücke gewonnen. Einerseits gibt es großartige ursprüngliche Regionen. Steigt man zum Beispiel vom Lindergrieß durch das Sägertal hinauf zum Bäckenalmsattel, gelangt man nach dem Waldende auf eine Hochalm mit ganz hoch wachsenden Gräsern. Seit vielen Jahren ist dort kein Vieh mehr zum Weiden gewesen, eine Landschaft und Eindrücke, wie man sie vielleicht in den Rocky Mountains erwartet. Andererseits sind zum Beispiel die Trauchberge im Norden des Schutzgebiets von einem dichten Netz an Forststraßen durchzogen, was überhaupt nicht nationalparkwürdig ist. Und teilweise ist eine ziemlich heftige Wildbachverbauung zu beobachten. Wie sich dies mit den Zielen bereits des bestehenden Naturschutzgebiets verträgt, wonach die naturbedingten Veränderungen der Oberflächengestalt dieser Gebirgslandschaft unbeeinflusst gelassen werden sollen, wird mir auch nach mehrmaligen Nachdenken nicht ganz klar. Vielleicht wird der Nationalpark dann die Gelegenheit bieten, einige dieser künstlichen Mauern abzureißen.

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