Montag, 28. September 2009

Nationalpark Siebengebirge abgelehnt

Im Post vom 24.09.2009 habe ich die bevorstehene Abstimmung der Bürger von Bad Honnef über den geplanten Nationalpark Siebengebirge erwähnt. Bei der Abstimmung am vergangenen Sonntag hat sich eine Mehrheit der Bürger gegen die Einrichtung des Nationalparks ausgesprochen. Damit wird es diesen Nationalpark zunächst nicht geben, denn das Land NRW hat angekündigt, den Nationalpark ohne die Zustimmung der Bürger von Bad Honnef nicht umsetzen zu wollen.

Der geplante Nationalpark Siebengebirge war von Anfang an umstritten - auch unter den Naturschutzverbänden. Mit seiner Größe von etwas weniger als 5.000 Hektar hätte der Nationalpark den Unesco-Vorgaben nicht entsprochen. Auch wäre es fraglich gewesen, ob in einer so dicht besiedelten Region wie dem Rheinland die erforderliche Fläche von mindestens 75 Prozent eines Nationalparks für die Entwicklung von Wildnis zur Verfügung gestanden hätte. Möglicherweise hätte dies allzu starke Einschränkungen für die Besucher bedeutet.


Dabei wurde der Nationalpark gerade auch zu dem Zweck propagiert, die Besucherzahlen im Gebiet zu erhöhen und das Gebiet bekannter zu machen. Eventuelle Kompromisse bei den von der Unesco vorgegebenen Zielen für Nationalparks wären möglicherweise ein Präzedenzfall gewesen, der auch die anderen Nationalparks zu einem lascheren Umgehen mit diesen Zielen verleitet hätte.

Insofern ist das Scheitern der Nationalparkpläne für das Siebengebirge meiner Ansicht nach kein allzu großer Verlust für den Flächennaturschutz in Deutschland. Vielleicht wird jetzt der Blick für die wichtigeren nächsten Schritte in Bezug auf die Nationalparks in Deutschland frei. So haben zum Beispiel Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz als einzige große Flächenländer in Deutschland noch keinen Nationalpark. Auch die Rotbuchenwälder, für die Deutschland eine internationale Verantwortung hat, werden noch lange nicht auf ausreichender Nationalparkfläche geschützt. Es bleibt also zu hoffen, dass es in der einen oder anderen Weise mit den Nationalparks in Deutschland in der Zukunft weiter vorangeht.

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