Freitag, 21. August 2009

Geotop "Flysch im Röthenbachtal" in den Ammergauer Alpen



Ein Geotop ist keine Schutzgebietskategorie, sondern nur eine Klassifizierung einer Bodenform. Um wirksam geschützt zu werden, ist zusätzlich die Ausweisung eines Schutzgebiets, z.B. eines Naturdenkmals erforderlich.

Der Geotop "Flysch im Röthenbachtal" befindet sich im Naturschutzgebiet Ammergebirge. Somit ist sein Schutz gesichert. Wie kaum irgendwo sonst zeigt der Geotop die Schichtfolge des Flysch. Der Flysch wurde in einem Tiefseebecken abgelagert. Die Geologen können die Entstehung des Flysch ziemlich genau beschreiben. Denn in den Tiefseebecken der heutigen Meere laufen dieselben Vorgänge ab.

Ich bin im Juli dieses Jahres von den Trauchbergen kommend, also von oben her entlang des Röthenbach gewandert und dabei auf den Geotop gestoßen. Der normale Weg zum Geotop ist von unten her mit Ausgangspunkt Halblech. Dort parkt man auf den großen Parkplätzen bei der Halblechbrücke und folgt zu Fuß dem Sträßchen entlang des Halblech, einem Seitenfluss des Lech. Ab der Brücke über den Lobentalbach ist der Geotop ausgeschildert. Man folgt auf einer Schotterstraße dem Halblech weiter bis zur Einmündung des Röthenbach und dort auf einer anderen Forststraße dem Röthenbach aufwärts. In einem Linksbogen des Tals befindet sich der Geotop. Die Gehzeit von der Halblechbrücke ist ca. 1,5 bis 2 Stunden.

Als ich beim Geotop vorbeikam, war es bereits früher Abend. Es herrschte fast eine feierliche Stimmung. Vielleicht sind tagsüber einige Besucher vor Ort, viele werden es jedoch nicht sein. Diese ganze Landschaft des Halblechtals ist von großer Stille und Ursprünglichkeit. Man hat zu bestimmten Tageszeiten den Eindruck, sich in einer Theaterbühne zu bewegen, die einem ganz alleine gehört.
 
Weitere Informationen

Der Geotop "Flysch im Röthenbachtal" gehört zu den schönsten Geotopen Bayerns. Eine ausführliche Informationstafel befindet sich vor Ort.
Der Röthenbach, ein Seitenbach des Halblechs, hat die schräggestellten Flyschschichten freigelegt.

Die ehemals horizontal gelagerten Schichten wurden im Zuge der Auffaltung der Alpen senkrecht gestellt.

Der Flysch wurde ursprünglich in einem Tiefseebecken abgelagert.

Jede der einzeln erkennbaren Schichten entspricht einem Ablagerungszeitraum von vielen tausend Jahren.


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